Seiten: 127, Sprache: DeutschPett, K.Der Wunsch des Menschen nach dem Ästhetischen im Sinne einer Vollendung hat eine jahrtausendealte Tradition. Der Aufstieg der medialen Welt zur eigentlichen Wirklichkeit verändert die Sensibilität für optische Eindrücke. Dass unsere Leibzustände auch unsere psychischen sowie sozialen Lebenszustände mit all ihren beruflichen und persönlichen Zuträglichkeiten und Abträglichkeiten berühren, muss gesundheitspolitisch mitbedacht werden. Die träge Haltung der Gesundheitspolitik gegenüber den "Geschichtszeichen" (Kant) einer neuen ästhetischen Sensibilität ist naturkonservativ. Problematisch bleibt jedoch, dass einerseits die Medizin technisch rasant voranschreitet, aber andererseits kieferorthopädische oder plastisch-chirurgische Eingriffe zu einer Art privater Dienstleistung verkommen.
Schlagwörter: Gesichtsästhetik, Ästhetik, Gesundheitspolitik, sozial-ästhetische Bedürfnisse