Seiten: 27, Sprache: DeutschJäger, A. / Hornecker, E.Das Auftreten von Wurzelresorptionen während oder als Folge einer kieferorthopädischen Behandlung stellt nach wie vor eines der Risiken dar, über das wir unsere Patienten vor der Therapie informieren müssen. Auch wenn diese Komplikation heute vielleicht seltener zu beobachten ist als früher, so bleibt ihre eigentliche biologische Ursache immer noch ein Rätsel. Daß neben iatrogenen Faktoren auch hereditäre Einflüsse eine entscheidende Rolle spielen, ist seit langem bekannt. Am Beispiel zweier Geschwister zeigt der nachstehende klinische Bericht auf, in welches Dilemma wir geraten, wenn eine kieferorthopädische Behandlung einerseits notwendig ist, zudem auch noch eine festsitzende Apparatur erfordert, andererseits aus der Familienanamnese jedoch deutliche Hinweise auf ein erhöhtes Risiko hervorgehen. Soll man einen solchen Patienten trotzdem behandeln? Muß man oder kann man eine gerade eingeleitete Therapie sofort abbrechen, wenn sich erste Anzeichen beginnender Resorptionen zeigen? Oder ist es besser, die Behandlung möglichst schnell zu Ende zu führen und dabei auch ein kompromißbehaftetes Ergebnis zu akzeptieren?
Schlagwörter: Wurzelresorption, familiäre Disposition, Patientenbericht