PubMed-ID: 27027103Seiten: 63-76, Sprache: Englisch, DeutschDedem, Philipp / Türp, Jens C.Ziel: Es sollte untersucht werden, ob eine volldigitale, gipsfreie Herstellung klinisch einsetzbarer Michigan-Schienen kosten- und zeiteffizient möglich ist.
Methoden: Über digitale Scans der Ober- und Unterkiefer von zehn Probanden wurden mithilfe eines Intraoralscanners virtuelle Kiefermodelle erzeugt. Die über Frontzahn-Jigs festgelegte und mittels eines Registriersilikons fixierte Kieferrelation wurde digitalisiert und den Kiefermodellen zugeordnet. Nach dem Transfer der Datensätze über das firmeneigene Online-Portal zum Zahntechniker erfolgte die CAD-Gestaltung der Oberkiefer-Michigan-Schienen. Danach wurden aus einem industriell gefertigten Polymethylmethacrylat- Block die Schienen mithilfe einer CAM-Software gefräst und anschließend manuell finiert. Bei der Eingliederung der Schienen in der Klinik wurden die Passung, der Halt und die Kontakte der Unterkieferzähne auf der Schienenoberfläche in Statik und Dynamik überprüft.
Ergebnisse: Klinisch akzeptabel waren die Passung beziehungsweise der Halt bei zehn beziehungsweise neun Schienen. Die initialen Zahnkontakte auf dem Kunststoffwiderlager bewegten sich zwischen 4 und 16. Schlussfolgerungen: Die in der Studie zu klärende Frage kann bejaht werden. Als Vorteile gegenüber der herkömmlichen Schienenherstellung über konventionelle Abformungen sind unter anderem die zeiteffiziente Fertigung, die erhöhte Materialqualität sowie die Möglichkeit der Herstellung von Schienenduplikaten zu nennen.
Schlagwörter: Arbeitsablauf, digitale Abformung, Intraoralscanner, rechnergestütztes Konstruieren, rechnergestützte Fertigung, Kieferrelationsbestimmung, Okklusionsschienen, kraniomandibuläre Dysfunktionen, Bruxismus