ZahnerhaltungSeiten: 579-584, Sprache: DeutschFrankenberger, Roland/Vosen, Vera/Krämer, Norbert/Roggendorf, Matthias J.Die so genannten Bulk-Fill-Komposite waren im Rahmen der letzten IDS ein bemerkenswerter Trend in der restaurativen Zahnerhaltung, der bis heute anhält. Wo bislang in 2-mm-Schichten gearbeitet werden musste, um die Polymerisationsschrumpfung der Komposite zu beherrschen, kann laut Herstellerangaben nun in 4-mm-Schichten gefüllt werden, was sowohl eine Arbeitserleichterung als auch eine Arbeitsbeschleunigung verspricht. Ziel des Beitrags ist es, das Potenzial dieser Materialien für die tägliche Routine anhand der wenigen bislang publizierten sowie neuer, eigener Daten abzuschätzen und korrekte Indikationen zu benennen. In Anbetracht der vorliegenden Datenlage ist es erstaunlich, dass über die Reduktion des Polymerisationsstresses bei diesen Materialien tatsächlich eine Applikation in dickeren Schichten erfolgen kann. Auch wenn die Bulk-Fill-Komposite keine echten Bulk-Materialien darstellen, weil gerade approximale Kavitätenareale oft tiefer als 4 mm (oder bei Bulk-Fill-Flows 4 + 2 mm) sind, ist die Handhabung meist überzeugend und das Anfließverhalten vor allem der Flow-Varianten sehr gut. Die Ästhetik fällt aufgrund der hohen Transluzenz bei den meisten Bulk-Fill-Kompositen nicht optimal aus, was aber insbesondere bei hellen Zahnfarben ( A3) akzeptiert werden kann. Bei korrekter Anwendung des Adhäsivs ist eine Einbuße in der Randqualität nicht wahrscheinlich. Die perfekte Indikation dieser Materialien dürfte jedoch eher in der minimalinvasiven Restauration mit schlechtem okklusalem Zugang als in großen Wiederholungsfüllungen liegen, wo eine höckerweise anatomische Schichtung mit herkömmlichen Kompositen schlichtweg einfacher ist.
Schlagwörter: Komposite, Polymerisationsschrumpfung, Polymerisationsstress, Randspalt, Randqualität