Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 1077-1083, Sprache: DeutschKrämer, Norbert/Frankenberger, RolandDie Möglichkeit zur Erhaltung von Milchmolaren wird im Wesentlichen durch die Besonderheiten der Milchzahnmorphologie und den Entzündungsgrad der Milchzahnpulpa bestimmt. Trotz aller Schwierigkeiten bei der Therapie von Kindern existieren heute für endodontische Maßnahmen im Milchgebiss Erfolg versprechende Behandlungskonzepte. Das Verfahren der indirekten Überkappung wird zunehmend positiv bewertet. Im Rahmen der Pulpotomie hat die so genannte Eisensulfattechnik das Formokresol abgelöst. Alternativ wird MTA (Mineral Trioxid Aggregat) als Amputationsmaterial empfohlen und zeigt klinisch bereits viel versprechende Ergebnisse. Das Belassen unbehandelter kariöser Milchzähne mit infiziert-nekrotischer Pulpa ist als dauerhafter Zustand nicht akzeptabel. Entscheidend für den Erfolg der Milchzahnendodontie sind die korrekte Indikationsstellung und die genaue Einhaltung der empfohlenen Vorgehensweise.
Schlagwörter: Milchzahnendodontie, indirekte Überkappung, Pulpotomie, Eisensulfat, Formokresol, Mineral Trioxid Aggregat, Pulpektomie