Röntgenologie und FotografieSeiten: 953-960, Sprache: DeutschSchmied, Bastian A./Schulze, DirkDie Langzeitarchivierung digitaler Daten stellt die moderne Informationsgesellschaft im Allgemeinen und den medizinischen Sektor im Speziellen vor bislang nicht bekannte Probleme. Ärzte und Zahnärzte müssen die Gesundheitsdaten ihrer Patienten ebenso wie alle angefertigten Röntgenaufnahmen und Aufzeichnungen zum Teil bis zu 30 Jahren aufbewahren. Angesichts der sich ständig verändernden Technologien, immer neuer Software, Formate und Standards bedeutet dies eine enorme Herausforderung. Mit dem exponentiellen Wachstum digitaler Daten wachsen die Probleme der langfristigen Aufbewahrung, obwohl moderne Softwaretechnologien wesentlich besser geeignet sind, Informationen zu verwalten, als dies herkömmlich mit Filmen oder Folienausdrucken möglich war. Die dieser Arbeit zugrunde liegende Studie hat gezeigt, dass die Anwender der digitalen Radiographie und Volumentomographie weder von Seiten der Hersteller noch vom Gesetzgeber zu einem langfristig umsetzbaren Archivierungskonzept angeleitet wurden. Das mit Abstand am häufigsten verwendete Speichermedium ist die CD-R, die jedoch in Anbetracht der bereits heute relativ großen Datenmengen als unpraktikabel und unwirtschaftlich angesehen werden muss. Das vorgeschlagene Datensicherungskonzept sieht eine nach dem Vorbild von Bildarchivierungs- und Kommunikationssystemen (PACS) geartete mittelfristige Speicherung der Daten auf redundanten Festplattenverbänden (RAID-Systemen) mit einer langfristigen Archivierung auf dem jeweiligen Stand der Technik entsprechenden mobilen Datenträgern vor. Durch die stete Steigerung der Transferraten innerhalb öffentlicher Netzwerke und den Ausbau der Leistungen professioneller Dienstleistungsunternehmen wird eine zukünftige Auslagerung dieser Kompetenz als zunehmend wahrscheinlich eingestuft.
Schlagwörter: Bilddatenarchivierung, Langzeitaufbewahrung, digitale Bilddaten, digitale Radiographie, digitale Volumentomographie