Ziel: Ziel dieser Studie war die Entwicklung einer kostengünstigen Software für die Farbbestimmung von Zähnen auf Grundlage von mit verschiedenen Geräten aufgenommenen Fotografien und ein Vergleich ihrer Leistungsfähigkeit mit den bereits existierenden teureren Verfahren.
Material und Methode: In der vorliegenden Studie wurden 60 obere mittlere Schneidezähne von 30 Probanden genutzt. Für jeden dieser Zähne wurden, als Referenzwert, die CIELab-Koordinaten (L*, a*, b*) mit einem Spektralfotometer gemes-sen. Dann wurde jeder Zahn mit vier verschiedenen Smartphones (Marken iPhone und Xiaomi) sowie einer digitalen Spie-gelreflexkamera (Canon EOS 70D) fotografiert. Die Aufnahmen wurden mithilfe von Bildverarbeitungsprozessen verein-heitlicht und die CIELab-Farbkoordinaten unter Verwendung einer computergestützten Analyse ermittelt, um den Farbabstand zur Referenz zu bestimmen. Die Analyse erfolgte mit dem Kruskal-Wallis-H-Test (für die Daten von drei oder mehr Gruppen) und multiplen Vergleichen unter Verwendung des Dunn-Tests. Als Signifikanzniveau galt p < 0,05.
Ergebnisse: Als Ergebnis der multiplen Vergleiche fand sich eine statistisch signifikante Differenz (p < 0,001) zwischen den Delta-E-Werten (ΔE zum Spektralfotometer) der iPhone-Kameras und denen der Canon- und Xiaomi-Kameras. Die iPhone-Kameras erreichten klinisch akzeptable Abweichungen von der Referenz mit ΔE-Werten von 2,68 bis 2,90.
Schlussfolgerungen: Die Zahnfarbbestimmung mittels computerunterstützter Bildverarbeitung von Fotos aus iPhone-Kameras könnte sich, verglichen mit der Verwendung von Spektralfotometern, in der zahnärztlichen Praxisroutine als vorteilhaft erweisen.
Schlagwörter: Farbbestimmung, Farbabstand, Bildverarbeitung, Smartphone, Digitalkamera, Spektralfotometer