OriginalarbeitSprache: DeutschZiel: Ziel der vorliegenden Studie war es, die in den Suturen des Mittelgesichts und der Schädelbasis induzierten Dehnungen während einer Headgeartherapie mit orthopädischen Kräften zu analysieren. Material und Methode: Für die Berechnungen kam ein Finite-Elemente-Modell des Viszero- und Neurokraniums zum Einsatz, das aus 53555 tetraederförmigen Elementen und 97550 Knotenpunkten bestand. Alle an den Strukturen des Mittelgesichts und der Schädelbasis induzierten Dehnungswerte wurden dabei mit einem interaktiven Mess-Tool registriert. Ergebnisse: Die Höhe und Verteilung der gemessenen Dehnungen hing von der Höhe der einwirkenden Kraft und ihrer Zugrichtung ab. Insgesamt waren die an den Suturen des Mittelgesichts und der Schädelbasis gemessenen Dehnungswerte sehr moderat. Bei einer Belastung von 5 N pro Seite lagen die gemessenen Maximalwerte unabhängig von der Vektorrichtung meist unter 20 µstrain. Schlussfolgerung: Ein skelettaler Effekt des orthopädischen Headgears durch mechanische Beeinflussung des suturalen Wachstums lässt sich anhand der vorliegenden Ergebnisse nicht bestätigen. Die gute klinische Wirksamkeit der Headgeartherapie mit orthopädischen Kräften beruht offenbar vorwiegend auf dentoalveolären Effekten.