OriginalarbeitSprache: DeutschIn der wissenschaftlichen Praxis erscheinen Kausalbeziehungen als naturgesetzliche Bedingungen, die es durch entsprechende Methodiken aufzudecken gilt. Dieser evident erscheinende Kausalitätsbegriff erweist sich bei näherem Hinsehen jedoch als fragiles Konstrukt. Am Beispiel gegensätzlicher Kausalitätsmodelle (deterministische gegenüber qualitativen Vorstellungen) wird deutlich, dass es sich bei der Beschreibung von Kausalbeziehungen vielmehr um Modellbildungen und Ordnungsprozesse handelt. Im Rahmen solcher Zuschreibungen ist zwar die objektive Bearbeitung von Fragestellungen möglich, die zugrunde liegenden (Ordnungs-)Modelle sind aber die eigentlich konstitutiven Elemente im Erkenntnisprozess. Die Diskussion des Kausalitätsproblems könnte deshalb zu einer Erweiterung des Erkenntnishorizonts beitragen.