OriginalarbeitSprache: DeutschIn den westlichen Industriestaaten leiden ca. 10% der Erwachsenen unter schmerzhaften kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD). Kinder und Jugendliche konsultieren weitaus seltener aus diesen Gründen einen Zahnarzt als Erwachsene, obwohl die Symptomatik auch für diese Altersgruppe beschrieben wird. Ziel der an 507 10- bis 16-jährigen Kindern und Jugendlichen in Hamburg durchgeführten Querschnittsuntersuchung war die Ermittlung der Prävalenz von CMD nach den RDC/TMD und dem Helkimo-Index. In Abhängigkeit von der verwendeten Taxonomie wurden unterschiedliche Prävalenzraten ermittelt. Für den anamnestischen Helkimo-Index wurden Prävalenzraten von 26,9 % (A1) bzw. 15,3 % (A2) ermittelt. Die Werte für den klinischen Helkimo-Index betragen 52,4 % (D1), 27,7 % (D2) und 5,6 % (D3). 14,7 % der Untersuchten wiesen eine Diagnose gemäß RDC/TMD auf. Ein Alters- und Geschlechtseinfluss konnte für die Hamburger Kinder und Jugendlichen nicht nachgewiesen werden. Hingegen konnten für die Nationalität der Untersuchten sowie für die besuchte Schulform signifikante Beziehungen zu den CMD-Symptomen festgestellt werden. Die hohen Prävalenzwerte zeigen, dass CMD im Kindes- und Jugendalter in ähnlicher Häufigkeit wie bei Erwachsenen vorkommen.