OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel dieser Studie war es den Effekt unterschiedlicher Bildbearbeitungsmodi (Filter) auf die Reproduzierbarkeit und Validität der Detektion der Tiefe approximalkariöser Läsionen auf direkt digital hergestellten Röntgenaufnahmen zu untersuchen. Dabei wurden die Parameter Belichtungszeit und Weichgewebsstreuung variiert. Es wurden standardisierte Röntgenbilder direkt digital von 50 extrahierten Seitenzähnen angefertigt, von denen 42 eine klinisch feststellbare Approximalkaries aufwiesen. Bei 44 dieser Zähne konnte Karies histologisch nachgewiesen werden. Von jedem Zahn wurden 4 Röntgenbilder mit einem CCD-Sensor (Sidexis XIO) aufgenommen: 2 Röntgenbilder mit Weichgewebsstreuungsäquivalent (WGÄ) und 2 ohne, von denen jeweils eine Aufnahme bei optimaler Belichtungszeit (0,06 s) und eine unterbelichtet (0,01 s) aufgenommen wurde. Auf jedem der 200 Röntgenbilder wurde bei 21facher Vergrößerung beurteilt, ob die kariöse Läsion auf die äußere Schmelzhälfte beschränkt (D1), bis in die innere Schmelzhälfte (D2), die äußere (D3) bzw. innere Dentinhälfte (D4) reichte. Dies erfolgte auf dem Originalbild und nach Bearbeitung mit 2 Filtern (Rauschen mindern, Rauschen mindern und Inversion). Alle Messungen wurden nach einer Woche wiederholt, um die Reproduzierbarkeit bestimmen zu können. Histometrische Auswertungen dienten als Goldstandard für den Vergleich mit den röntgenologischen Ergebnissen. Keiner der untersuchten Parameter beeinflusste die Reproduzierbarkeit der röntgenologischen Klassifikation: alle gewichteten kappa-Koeffizienten lagen zwischen 0,467 und 0,678 (mäßige bis gute Übereinstimmung). Während sich bei optimaler Belichtung zwischen röntgenologischer Klassifikation und histologischem Goldstandard unabhängig von WGÄ und Filter kein signifikanter Unterschied feststellen ließ, unterschätzten die Bewertungen der unterbelichteten Bilder die histologische Ausdehnung statistisch signifikant (p 0,05). In dieser Studie konnte für die Anwendung grundlegender digitaler Bildbearbeitungsmodi keine statistisch signifikante Verbesserung von Reproduzierbarkeit bzw. Validität für die Detektion approximalkariöser Läsionen gezeigt werden.