OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel der vorliegenden Studie ist es, das kraniomandibuläre System auf Ursachen für Dysphagie, Odynophagie und Globus pharyngis zu untersuchen und mögliche Einflussgrößen dieses multifaktoriellen Geschehens zu finden. Bisher wurden 26 Patienten, die sich mit subjektiven Schluckbeschwerden in der Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität zu Bonn vorstellten, umfangreich zahnärztlich untersucht. Im oralen Bereich zeigten 16 Patienten entzündliche Veränderungen, ein Drittel hatte einen Foetor ex ore, bei annähernd der Hälfte konnte ein reduzierter stimulierter Speichelfluss erfasst werden, und 56% zeigten einen Blutungsindex von ³ 50%. Prothetischer Behandlungsbedarf ergab sich bei 16 Patienten, 68% hatten eine Myopathie oder eine Myoarthropathie, jeweils mehr als die Hälfte hatten Muskelverspannungen mit Bewegungseinschränkungen, häufig Kopfschmerzen und okklusale Frühkontakte. Auffällig war die hohe Korrelation von gastrointestinalen Entzündungen mit oralen Entzündungen und Foetor, die Vergesellschaftung von Zähneknirschen mit Globus pharyngis, die hohe Anzahl an Patienten mit reduziertem stimuliertem Speichelfluss, mit Muskelbefunden und mit Kopfschmerzen und Muskelverspannungen mit Bewegungseinschränkung. Eine Mitbeteiligung des kraniomandibulären Systems an der Entstehung von Dysphagie, Odynophagie und Globus pharyngis kann als wahrscheinlich angenommen werden.