OriginalarbeitSprache: DeutschBei 47 Patienten, die sich im Zeitraum von 1987 bis 1996 einer alleinigen Oberkiefer-Osteotomie in der Le Fort-I-Ebene unterzogen hatten, wurde anhand der Bisslage im Vergleich zwischen Modell-Operation und den Modellen der Nachuntersuchung die Langzeitrezidivtendenz untersucht. Hierzu wurde in die Diagnosegruppen "Frontal offener Biss" (n = 20) und "Mikro-/Retrignathie" (n = 27) unterteilt. Das mittlere Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Operation war 26,2 Jahre, wobei 38% (n = 18) männlich und 62% (n = 29) weiblich waren. es zeigte sich eine hohe Stabilität des operativ erzielten Ergebnisses. In dem Patientenkollektiv, das wegen einer Mikro-/Retrognathie operiert worden war, waren stärkere postoperative Positionsverluste nach mesial und drei Teilrezidive zu verzeichnen, die aber allesamt auf Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zurückzuführen waren. Die Diagnosegruppe "Frontal offener Biss" wies größere Stabilität mit einer leicht nach distal gerichteten Tendenz der Bisslage und nur ein Teilrezidiv auf. Allerdings muss beachtet werden, dass die Bisslageänderung nur eine sagittale und nicht die vertikale Instabilität beschreibt. Ein totales Rezidiv wurde nicht gesehen. Es konnten in den beiden Diagnosegruppen keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Größe der Verlagerung und postoperativer sagittaler Instabilität festgestellt werden. Die Le Fort-I-Osteotomie ist aufgrund der geringen Rezidivquote der Bisslage hervorragend für die Korrektur sagittaler Wachstumsstörungen der Kiefer geeignet. Es sollte aber besonders bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte auf die Prävention einer postoperativen Instabilität geachtet werden.