OriginalarbeitSprache: DeutschZiel vorliegender Studie war die Bestimmung des proteolytischen Potenzials in der Sulkusflüssigkeit und im Speichel durch Quantifizierung verschiedener Formen (nativ und transformiert) des Proteinaseinhibitors alpha2-M bei Parodontitispatienten im Vergleich zu gesunden Patienten und Patienten nach Parodontitistherapie. Es wurden eine klinisch gesunde Gruppe jüngeren Alters (n = 29, #216 31 Jahre), eine klinisch gesunde Gruppe höheren Alters (n = 11, #216 50,7 Jahre), eine Gruppe mit chronischer Erwachsenenparodontitis (n = 19, #216 50,4 Jahre) und eine Gruppe nach Parodontitistherapie (subgingivales Scaling) (n = 17, #216 49,8 Jahre) untersucht. Nach Erhebung der eingeführten klinischen Parameter wurden Sulkusflüssigkeit, stimulierter Speichel und Blutplasma (Ohrläppchenpunktion) gewonnen. Die Analyse der Proben erfolgte durch ELISA mittels monoklonaler Antikörper. alpha2-M konnte in allen drei Flüssigkeiten nachgewiesen werden, wobei zwischen den einzelnen Patientengruppen z.T. signifikante Unterschiede bestanden. Auffällig war die hohe alpha2-M-Konzentration beider Formen in der Sulkusflüssigkeit und im Speichel von Parodontitispatienten. Der Anteil des transformierten alpha2-M lag bei den Parodontitispatienten im Vergleich zu den anderen Gruppen signifikant höher. Im Verlauf einer Parodontitisbehandlung konnte ein Konzentrationsabfall in der Sulkusflüssigkeit und im Speichel beobachtet werden. Mit Hilfe von Kontingenztafeln und der statistischen Auswertung wurde festgestellt, dass nach Wahl einer kritischen alpha2-M-Konzentration in der Sulkusflüssigkeit (20 mg/100 ml) bzw. im Speichel (0,44 mg/100 ml) zwischen dem Vorliegen und dem Nichtvorliegen einer Parodontitis unterschieden werden kann (Sensitivität 71% bzw. 81%, Spezifität 56% bzw. 75%) und dass im Vergleich zu der aufwendig zu gewinnenden Sulkusflüssigkeit eine Analyse aus dem Speichel die Ergebnisse signifikant repräsentiert.