OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Untersuchung sollte im Rahmen einer Longitudinalstudie der Einfluß der Fluoridsupplementierung mittels Tabletten auf die Prävalenz entwicklungsbedingter Schmelzveränderungen ermittelt werden. 169 Kinder (6 bis 8 Jahre) bildeten drei Versuchsgruppen mit jeweils unterschiedlicher Fluorid-Tabletten-Prophylaxe. Die Kontrollgruppe (K) bestand aus 294 gleichaltrigen Kindern, welche ohne kontrollierte Tablettensupplementierung in einer Nachbargemeinde mit ebenfalls niedriger Fluoridkonzentration des Trinkwassers ( 0,2 ppm) aufwuchsen. Zur Erfassung entwicklungsbedingter Schmelzveränderungen diente der "Modifizierte DDE-Index", welcher im Rahmen eines Screeningtests an den bukkalen Flächen von 12 Indexzähnen erhoben wurde. Bei 70 (41,4 %) aller untersuchten Kinder der Versuchsgruppen konnte an mindestens einem Indexzahn eine Schmelzveränderung (Grad 1, 2 oder 3, Mod. DDE-Index) festgestellt werden. Die Kinder der Kontrollgruppe zeigten eine signifikant niedrigere (p = 0,05) Prävalenz von 15,6 %. Zwischen der Zahnprävalenz in den Versuchsgruppen (8,2 %) und der Kontrollgruppe (4,4 %) konnte ebenfalls ein signifikanter Unterschied (p = 0,05) ermittelt werden. Die Kind- und Zahnprävalenzen in den Versuchsgruppen zeigten keine signifikanten Unterschiede. Für die unterschiedlich strukturierte Fluoridprophylaxe konnte somit keine signifikanter Zusammenhang mit entwicklungsbedingten Schmelzveränderungen nachgewiesen werden. Es ist jedoch nicht auszuschließen, daß die gefundenen Prävalenzunterschiede zwischen den Versuchsgruppen und der Kontrollgruppe fluoridbedingt sind.