Es wird der Fall eines Patienten beschrieben, der sich im Jahr 2005 mit der Diagnose generalisiert schwere chronische Parodontitis (Parodontitis, generalisiertes Stadium III, Grad B) bei Vorliegen eines Schleimhautpemphigoids zur parodontalen Therapie vorstellte. Zu Therapiebeginn lag bei einem parodontal stark kompromittierten Zustand (Sondierungstiefe [ST] bis 4 mm bei generalisiertem Bluten auf Sondieren [BOP]) nur eine geringe Notwendigkeit zu aktiver Therapie vor. Es ist gelungen, die individuelle Plaquekontrolle des Patienten langfristig zu verbessern und damit den Entzündungszustand der Gingiva zu reduzieren. Inwieweit die parodontale Therapie Auswirkungen auf die Symptomatik des Schleimhautpemphigoids genommen hat, ist schwer zu beurteilen. Symptome des Schleimhautpemphigoids mit Beschwerden traten während des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren immer wieder auf und wurden dann von dermatologischer Seite immunsuppressiv therapiert. Diese Therapie dürfte den wesentlichen Einfluss auf den Verlauf der Autoimmunerkrankung des Patienten gehabt haben. Der Patient ist über 10 Jahre zuverlässig zu allen Behandlungsterminen erschienen. Zwei Zähne (einer wegen Karies, der andere nach einer endodontischen Komplikation) mussten im Beobachtungszeitraum entfernt werden.
Manuskripteingang: 09.04.2020, Annahme: 22.01.2021
Schlagwörter: Blasenbildende Mundschleimhauterkrankung, Schleimhautpemphigoid, unterstützende Parodontitistherapie (UPT), Mundhygienetraining