ÜbersichtenDOI: 10.3238/dzz.2014.0722Language: GermanFrankenberger, R. / Heidemann, D. / Staehle, H. J. / Hickel, R. / Hellwig, E. / Blunck, U.Adhäsivtechnik ist ein wesentlicher Bestandteil der Restaurativen Zahnmedizin (Zahnerhaltung, Prothetik), die durch die nicht mehr nötige Makroretention komplett neue Möglichkeiten bietet. Adhäsion (lat. adhaerere) bedeutet "Haften unterschiedlicher Substanzen" durch Annäherung an den Berührungsflächen und dadurch wirksam werdende molekulare Anziehungskräfte. Dabei benötigt man eine feste (aufnehmende) Fläche, das Substrat (oder Adhärens), und eine flüssige Phase, das Adhäsiv. Neben rein mechanischen, mikroretentiven Verbindungen an rauen/porösen Materialoberflächen sind auch rein chemische Verbindungen zwischen Adhäsiv und Subs-trat (Ionenbindungen, kovalente Bindungen, Wasserstoffbrückenbindungen, Dipolbeziehungen, Van-der-Waals-Kräfte) möglich [119, 140]. Ein enger Kontakt ist unabdingbar für eine dauerhafte Verbindung, daher setzt man dünnfließende Adhäsive ein, um eine gute Benetzung der beteiligten Oberflächen zu gewährleisten [94, 143, 147]. Das ideale Adhäsionssubstrat verfügt über eine hohe Oberflächenenergie, das perfekte Adhäsiv ist so niedrigviskös, dass die Oberflächenspannung des Adhäsivs geringer ist als die Oberflächenenergie des Substrates. Daneben beeinflusst auch die Rauigkeit des Substrats die Adhäsion, da eine Oberflächenvergrößerung nach Ausfüllen der Unregelmäßigkeiten mikromechanische Retentionen erzeugt [94, 143, 147]. Adhäsivtechnik als Möglichkeit, z.B. Kompositmaterialien an Schmelz und Dentin zu kleben, wird in der Regel als primär mikromechanisch beschrieben, da reine/zusätzliche chemische Verbindungen bislang nur in geringem Maße nachgewiesen werden konnten [94, 146, 148]. Chemische Haftung ist dann mög
Keywords: Adhäsive, adhäsives Befestigen, Schmelz, Dentin, Komposit, Infiltration, Reparatur