Parodontologie, 2/2023
Seiten: 123-132, Sprache: DeutschWölber, Johan PeterEin Blick auf die verfügbare EvidenzWährend ernährungsbedingte, manifeste Erkrankungen wie Übergewicht und Diabetes mellitus Typ II bereits als etablierte Risikofaktoren von parodontalen Erkrankungen gelten, mehrt sich auch die Evidenz, dass schon der Faktor Ernährung als parodontaler Risikofaktor betrachtet werden sollte. Unabhängig davon, ob die Ätiologie der Parodontalerkrankungen eher mikrobiologisch oder immunologisch bedingt betrachtet wird, übt Ernährung auf beide Faktoren einen relevanten Einfluss aus. Der Artikel stellt evidenzbasierte Ernährungsinterventionen vor, die sowohl präventiv als auch therapeutisch begleitend im Rahmen einer parodontalen Therapie eingesetzt werden können. Zusammenfassend können diese vorteilhaften Ernährungsinterventionen als eine hauptsächlich pflanzenbasierte, niederglykämische, mikronährstoffreiche Vollwertkost unter Beachtung von marinen Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B12 und Vitamin D betrachtet werden. Die größte Evidenz liegt derzeit vor allem im Bereich der Gingivitistherapie vor.
Manuskripteingang: 01.02.2023, Annahme: 21.03.2023
Schlagwörter: Ernährung, Parodontitis, Gingivitis, Vollwertkost, Omega-3-Fettsäuren, Zucker, Ballaststoffe
Parodontologie, 3/2022
Seiten: 287-296, Sprache: DeutschWölber, Johan Peter / Thiemann, Luisa / König, Daniel / Ratka-Krüger, Petra / Bartha, ValentinMöglichkeiten, Grenzen und Red FlagsIm Rahmen der deutschen Implementierung der S3-Leitlinie „Behandlung von Parodontitis Stadium I bis III“ wird formuliert, dass Risikofaktoren kontrolliert und bei Vorliegen eines Diabetes mellitus Interventionen zur Kontrolle der glykämischen Einstellung angeboten werden sollen. Da die medikamentöse Therapie des Diabetes mellitus in die Verantwortung des diabetologischen ärztlichen Teams gehört, beziehen sich die geforderten Interventionen des zahnärztlichen Teams auf nichtmedikamentöse Verfahren zur Kontrolle des Langzeitblutzuckerwertes (HbA1c). Dazu gehören beispielsweise Interventionen wie die eigentliche systematische Parodontitistherapie, aber auch Ernährungsberatung, Förderung der körperlichen Aktivität, Gesundheitskommunikation und Entspannungsverfahren. Der Artikel fasst die diesbezüglichen Hintergründe, Interventionen, Effektstärken und möglichen Vorgehensweisen zusammen.
Manuskripteingang: 18.01.2022, Annahme: 15.06.2022
Schlagwörter: Parodontitistherapie, Kontrolle des Diabetes mellitus, HbA1c, S3-Leitlinie, Ernährung, körperliche Aktivität, Entspannungsverfahren, Gesundheitskommunikation
Team-Journal, 6/2021
KOMPETENZ PLUSSeiten: 297-301, Sprache: DeutschWölber, Johan PeterWenn Patienten fragen, wieso sie ein Loch oder Zahnfleischbluten entwickelt haben, mutmaßen viele: „Ich habe wahrscheinlich schlecht geputzt, oder?“ Aber ist dies die richtige Antwort? Aktuelle Studien im Bereich der Ernährungszahnmedizin stellen dies infrage und wenden den Blick eher in Richtung Ernährung – auch vor dem Hintergrund des immensen Einflusses der Ernährung auf die gesamte Gesundheit.
Parodontologie, 3/2018
Seiten: 217-225, Sprache: DeutschProksch, Susanne / Schulz, Cornelia / Wölber, Johan Peter / Ratka-Krüger, PetraRauchen gilt als einer der mit der Entstehung von Parodontitis am stärksten assoziierten Risikofaktoren. Gleichzeitig ist es schwierig, Raucher zu einer Verhaltensänderung und zum Rauchstopp zu motivieren, was den Therapieerfolg maßgeblich beeinträchtigt. Die vorliegende Arbeit zeigt die sozialpsychologischen und soziodynamischen Hintergründe des Rauchverhaltens sowie dessen biologische Auswirkungen auf Parodont und Zähne. Zudem werden die physiologischen Mechanismen der Tabakabhängigkeit beschrieben. Das Wissen ist wertvoll, um Patienten mithilfe von zahnärztlichen Minimal- und Kurzinterventionen zum Rauchstopp zu motivieren. Die Techniken werden als praktische Therapieempfehlungen für den Behandler kompakt dargestellt.
Schlagwörter: Rauchen, Parodontitis, soziale Benachteiligung, tabakrauchbedingter Attachmentverlust, Tabakabhängigkeit, motivierende Gesprächsführung, zahnärztliche Intervention, Tabakkontrolle
Parodontologie, 2/2018
Seiten: 129-136, Sprache: DeutschRatka-Krüger, Petra / Wölber, Johan Peter / Roßberg, Matthias / Schacher, BeateRückblick auf ein erfolgreiches TherapieverfahrenZur Rezessionsbehandlung stehen verschiedene chirurgische Verfahren zur Verfügung. Die Auswahl der Methode richtet sich nach der Rezessionsmorphologie sowie dem vorhandenen Weichgewebe in der direkten Umgebung der Rezession bzw. der potenziellen Spenderregion. Ist genügend keratinisierte Gingiva in der Nachbarregion der Rezession vorhanden, kann das Gewebe in Form von gestielten Verschiebelappen zur Wurzeldeckung herangezogen werden. Bei fehlender oder sehr schmaler Gingiva können diese Verfahren nicht angewendet werden. Die Rezessionsbehandlung muss hier durch freie Transplantation von Bindegewebe oder Gingiva erfolgen. Die Envelope-Technik ist ein spezielles Transplantationsverfahren, das in der Hand eines entsprechend trainierten Operateurs gute vorhersagbare Ergebnisse erzielt und sich bereits über viele Jahre etabliert hat.
Schlagwörter: Envelope-Technik, Bindegewebetransplantation, parodontale Rezessionen, Rezessionsdeckung