Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 1637, Sprache: DeutschWichelhaus, A.Die Vorschubdoppelplatte nach Sander kann durch die zusätzliche Anwendung möglicher Modifikationen am Gerät selbst und die Kombination mit extraoralen Kräften in ihrem Einsatzbereich erweitert werden. Auch schwierigere skelettale Diskrepanzen nicht nur sagittaler, sondern auch vertikaler Art können so mit diesem Gerät und den angewandten Modifikationen therapiert werden. Anhand eines klinischen Fallbeispiels wird der Einsatzbereich der Vorschubdoppelplatte in Kombination mit einem High-Pull-Headgear erörtert und diskutiert. Dabei werden sowohl skelettale als auch dento-alveoläre Problematiken berücksichtigt. Das Fallbeispiel zeigt, daß bei richtiger Diagnostik und Therapieplanung in kurzer Zeit auch bei problematischen Wachstumstypen gute und stabile Ergebnisse zu erreichen sind. Die zusätzlichen Anwendungen von extraoralen Kräften steigert deutlich die skelettale Wirkung den Oberkiefer. Durch die Variation der Außenarmlänge ist es außerdem möglich, gezielt Einfluß auf die Neigung der Oberkiefergrundebene zu nehmen. Die zusätzliche Anwendung eines High-Pull-Headgears wirkt bei Patienten mit einem vertikalen Wachstumsmuster einer Ver- schlechterung der Overbite-Situation entgegen. So ist es auch bei diesen Patienten möglich, eine Vorverlagerung des Unterkiefers zu erzielen, ohne daß daraus ein offener Biß resultiert.
Schlagwörter: Vorschubdoppelplatte, Funktionskieferorthopädie, Headgear, High-Pull-Headgear