OriginalarbeitSprache: Deutsch26 Patienten mit einseitigen und 5 Patienten mit beidseitigen Schmerzbeschwerden und Funktionsstörungen des Kiefergelenkes wurden prospektiv kernspintomographisch und arthroskopisch untersucht (T1-gewichtete Sequenzen bei geschlossenem Mund, Epi-FFE-Sequenzen bei geschlossenem Mund, bei geringer und bei maximaler Mundöffnung). Die kernspintomographisch ermittelten Ergebnisse wurden mit den arthroskopischen Befunden verglichen. Normale Kiefergelenkstrukturen konnten mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) sicher dargestellt werden (Sensitivität 88%, Spezifität 96%). Diskusverlagerungen ohne Reposition wurden überinterpretiert (Sensitivität 76%, Spezifität 63%). Arthrotische Veränderungen (Sensitivität 53%, Spezifität 79%) und Diskusperforationen (Sensitivität 50%, Spezifität 89%) konnten nur unsicher diagnostiziert werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass bei einem Normalbefund in der MRT eine arthroskopische Untersuchung des Kiefergelenkes keine zusätzlichen Informationen liefert. Anteriore Diskusverlagerungen werden in der MRT leicht überinterpretiert. Für die Diagnostik arthrotischer Veränderungen und Diskusperforationen ist die arthroskopische Untersuchung der Kernspintomographie überlegen. Zusätzlich kann die Arthroskopie bei Diskusverlagerungen und Perforationen sowie bei der Arthrosis deformans in bis zu 60% der Fälle eine deutliche Verbesserung der Funktionsbefunde und Schmerzbeschwerden erbringen.