OriginalarbeitSprache: DeutschEinleitung: Ergebnisse epidemiologischer Untersuchungen zeigten, dass dem Ziel des lebenslangen Erhaltes einer möglichst vollständigen Bezahnung hohe Prävalenzen fehlender Seitenzähne in den Altersgruppen ab dem 35. Lebensjahr gegenüberstehen. Der Nutzen des Ersatzes fehlender Molaren wird differentialtherapeutisch in der aktuellen Literatur kontrovers diskutiert. Ziel war es, die Literatur zur prothetischen Therapie der verkürzten Zahnreihe systematisch aufzuarbeiten. Methodisch wurden hierzu an die Evidenz-basierte Medizin angelehnte Verfahren angewandt. Fragestellung: Ist bei verkürzter Zahnreihe mit konventionellen Therapiemitteln zum Molarenersatz ein Nutzen für den Patienten zu erzielen? Diese Fragestellung beinhaltet Teilaspekte der Einschätzung von Wirkungen und Nebenwirkungen konventioneller Therapiemittel zum Molarenersatz. Ergebnisse: Während zum Nutzen und Erfolg der prothetischen Therapie mit festsitzendem Zahnersatz Daten hoher Evidenzstufen verfügbar waren, fehlten diese für herausnehmbaren Zahnersatz. Es besteht umfangreicher weiterer Forschungsbedarf. Schlussfolgerung: Entsprechend dem aktuellen Literaturstand sollte bei der prothetischen Versorgung verkürzter Zahnreihen ohne Implantate festsitzender Zahnersatz bevorzugt angewandt werden. Mit gussklammerverankerten Teilprothesen zum ausschließlichen Ersatz fehlender Molaren ist für den Patienten im Regelfall kein Nutzen erzielbar.