OriginalarbeitSprache: DeutschTabak wird weltweit als Genussmittel benutzt, wobei sich große regionale Unterschiede hinsichtlich Rauch-, Kau- oder Schnupfgewohnheiten finden. In Deutschland hat sich in den letzten vier Jahren der Zigarettenverbrauch um 7,5% erhöht. 48% der Männer und 36% der Frauen zwischen 25 und 39 Jahren rauchen. Der Raucherstatus ist eng mit dem Berufsbild verbunden. Neben den ästhetischen Aspekten (Zahn- und Füllungsverfärbungen und Mundgeruch) kommt es durch Tabakabusus zu Veränderungen des Geruchs und Geschmacks. Die gestörte Wundheilung wie auch die Auswirkung des Rauchens auf parodontale Erkrankungen und deren Therapie sind bekannt. Die Bedeutung des Tabaks für das Mundhöhlenkarzinom und die oralen Präkanzerosen ist eindeutig nachgewiesen. In Deutschland wurde eine Prävalenzrate für Leukoplakien bei 2,3% der Männder und 0,9% der Frauen ermittelt. Das Mundhöhlenkarzinom macht bei Männern 1,6% und bei Frauen 0,6% aller Malignome des Körpers aus. Verschiedene andere Veränderungen wie die Rauchermelanose, der Rauchergaumen, die orale Candidiasis sowie Speichelveränderungen sind zu registrieren. Zukünftige Strategien der Primärprävention, insbesondere oraler Präkanzerosen und Kanzerosen, sind auf die Antiraucherberatung zu konzentrieren. Die Europäische Union entwickelt derzeit Informationsmaterial, um die Antiraucherberatung aus der zahnärztlichen Praxis zu fördern.