OriginalarbeitSprache: DeutschEs war das Ziel der vorliegenden Untersuchung, die Kollagenstruktur des Dentins am Kavitätenboden nach chemo-mechanischer Kariesbehandlung mit Carisolv#174 biochemisch zu analysieren. Bei jeweils 35 Zähnen der permanenten und der primären Dentition wurde die Dentinkaries chemo-mechanisch mittels Carisolv#174 entsprechend den Herstellerangaben mit speziellen Handinstrumenten entfernt. Anschließend wurde eine dünne Schicht Dentin am Kavitätenboden niedertourig mit einem Rosenbohrer exkaviert. Die so gewonnenen Dentinproben wurden zunächst mit 0,5 M EDTA demineralisiert, dann gegen 0,5% Essigsäure dialysiert und anschließend durch Ultrafiltration von intakten Kollagenmolekülen befreit. Das Ultrafiltrat wurde lyophilisiert und der Bestimmung von Kollagen-Quervernetzungskomponenten mittels HPLC zugeführt. Als Kontrollen dienten einerseits Proben gesunden Dentins aus kariesfreien Zähnen, andererseits das mittels Carisolv#174 entfernte kariöse Dentin. Während im Ultrafiltrat gesunden Dentins die Kollagen-Quervernetzungskomponenten lediglich in einem Anteil von 0,2% der gesamten Dentinprobe gefunden wurde, lag dieser Anteil im residualen Dentin von permanenten Zähnen bei 34% und von Milchzähnen bei 64%. Hingegen fanden sich die Kollagen-Crosslinks des kariösen chemo-mechanisch entfernten Dentins erwartungsgemäß zu annähernd 100% im Ultrafiltrat. Die Ergebnisse dieser In-vitro-Untersuchung haben gezeigt, daß die Kollagenstruktur des residualen Dentins am Kavitätenboden nach chemo-mechanischer Kariesbehandlung nicht derjenigen gesunden Dentins entsprach. Vielmehr war in erhöhtem Maß denaturiertes Kollagen zu finden.