Pages 288-302, Language: GermanMagne, Pascal / Razaghy, Mehrdad / Carvalho, Marco Aurelio / Soares, Luciana MaraZiel: Der vertikale Sitz von CAD/CAM-gefertigten Kompositinlays, -onlays und -overlays wurde bei Verklebung mit zwei verschiedenen Kompositen untersucht.
Material und Methode: 60 Typodont-Molaren aus Kunststoff wurden für MOD-Inlays moderater Größe, anatomische Onlays und flache Overlays mittlerer Größe (n = 20) präpariert. Sie waren im Bereich der Zentralfissur 3 mm dick und wiesen eine ähnliche Morphologie auf (Cerec-Modus "Biogenerik-Kopie"). Die Restaurationen wurden aus Hybridkeramikblöcken (Lava Ultimate) gefräst und erhielten eine einheitliche halbkugelförmige okklusale Vertiefung für die Messung der Passung mit einem elektromechanischen System (Kraft = 30 N). Die Restaurationen wurden entweder mit einem vorgewärmten restaurativen Komposit (Filtek Z100) oder einem dualhärtenden Befestigungskomposit (RelyX Ultimate) verklebt. Der Sitz der Restaurationen wurde zunächst bei der Einprobe gemessen (Ausgangssituation) und jeweils nach dem Sandstrahlen (Schritt 1), dem Einsetzen mit dem Befestigungsmaterial (Schritt 2) und der Lichtpolymerisation (Schritt 3). Der Vergleich der Passung zwischen den einzelnen Schritten erfolgte mittels Friedman-Test, gefolgt vom Wilcoxon-post-hoc-Test. Der Kruskal-Wallis-Test mit anschließendem Mann-Whitney-post-hoc-Test diente dazu, den Sitz zwischen den beiden Befestigungsmaterialien zu vergleichen. Als signifikant galt p 0,05.
Ergebnisse: Die Unterschiede bei der Passung wichen signifikant von den Werten der Ausgangssituation (p 0,0125) ab. Alle Restaurationen saßen nach dem Sandstrahlen (Schritt 1) 3,85 µm (Inlays) bis 5,45 µm (Onlays) tiefer (p 0,007). Nur die mit dem Befestigungskomposit verklebten Inlays erreichten nicht mehr die Position bei der Einprobe (± 1 µm) nach der noch unpolymerisierten Verklebung (Schritt 2). Nach der Polymerisation (Schritt 3) saßen die Onlays und Overlays 2,9 µm bis 3,9 µm tiefer als bei der Trockeneinprobe (Ausgangssituation), wenn Z100 (p 0,005) verwendet wurde, und 7,0 bis 7,3 µm tiefer mit RelyX (p = 0,005). Mit RelyX befestigte Inlays saßen nach Schritt 2 genau 7,9 µm (p = 0,005) und nach Schritt 3 7,7 µm (p = 0,008) höher als während der Einprobe (Ausgangssituation). Die Befestigung mit Z100 führt bei Inlays zu einem Sitz, der verglichen mit demjenigen bei der Messung in der Ausgangssituation keinen statistisch signifikanten Unterschied aufwies (p = 0,157).
Schlussfolgerung: Sandstrahlen resultiert in einem signifikant tieferen Sitz CAD/CAM-gefertigter Kompositrestaurationen, aber das unpolymerisierte restaurative Komposit gleicht als Befestigungsmaterial diesen Unterschied perfekt aus. Nach der Polymerisation hatten insbesondere bei Verwendung von RelyX Onlays und Overlays einen tieferen Sitz als Inlays, während dasselbe Material zu einem etwas höheren Sitz von Inlays führt.
Klinische Bedeutung: Beim Vergleich der Unterschiede zwischen dem Sitz bei der Einprobe (Ausgangssituation) und bei der letzten Änderung zeigt sich, dass mit einem restaurativen Komposit als Befestigungsmaterial der Sitz von CAD/CAM-Inlays, -Onlays und -Overlays näher an dem bei der Trockeneinprobe gemessenen Wert lag, als wenn ein dualhärtendes Befestigungskomposit verwendet wurde.