Aktuelle MaterialkundeLanguage: GermanSchmuckli, Regula/Wirz, Jakob/Schmidli, FredyVerschiedene kieferorthopädische Produkte (Brackets, Bukkalröhrchen, Drähte, Dehnschrauben und Molarenbänder) wurden auf ihre Legierungszusammensetzung analysiert und als Prüfkörper (348 Proben) einem Spaltkorrosionstest mit drei unterschiedlichen Elektrolyten ausgesetzt. Es zeigte sich, dass der aggressive Elektrolyt FeCl3 im Vergleich zu künstlichem Speichel und 0,9%iger NaCl-Lösung mit Ausnahme der Ti/Nb- und Ti/Mo- sowie der Reintitan-Elemente alle Produkte am stärksten korrodieren lässt. Die besten Resultate in den beiden Medien künstlicher Speichel und NaCl erzielten die Produkte aus Reintitan und Titan-Basislegierungen, gefolgt von der Ni-reduzierten Legierung Menzanium. Die molybdänhaltigen Legierungen zeigten im Vergleich zu den molybdänfreien eine relative hohe Korrosionsstabilität. Die Fe/Cr/Ni-Legierungen erzielten die höchsten Einzelwerte für die Nickellöslichkeit im künstlichen Speichel. Bukkalröhrchen entlassen allgemein deutlich mehr Nickelionen in die Elektrolyten als die nickelhaltigen Brackets, Dehnschrauben und Molarenbänder. Nickelhaltige Legierungen sollten auch in der Kieferorthopädie wenn möglich gemieden werden.
Keywords: Korrosionsverhalten von kieferorthopädischen Materialien, Mundbeständigkeit, Materialprobleme in der Kieferorthopädie, materialbedingte Erkrankungen, Nickellöslichkeit