Bindegewebstransplantate (BGT) werden seit den 1980er-Jahren primär verwendet, um exponierte Wurzeln zu decken. In der Literatur wurden seither verschiedene BGT-Techniken vorgestellt, die nicht nur für die Wurzeldeckung, sondern auch als präprothetische Maßnahme zum Verhindern von Gingivarezessionen und zum Abmildern von Gingivaverfärbungen gedacht sind. Während sich zur Prognose dieser Techniken zahlreiche Artikel finden, gibt es kaum Fallberichte mit Nachbeobachtungszeiträumen von mehr als 10 Jahren. Der vorliegende Artikel zeigt fünf Fälle, in denen die Patientinnen zwischen 13 und 23 Jahren anhand intraoraler Befunde, DVT-Aufnahmen und histologischer Auswertungen nachbeobachtet wurden. Die Autoren vertreten die Hypothese, dass von Bindegewebe, das auf oder unter dem Periost platziert wurde, langfristig Wachstumsfaktoren freigesetzt werden. Zudem stimuliert die okklusale Funktion natürlicher Zähne Osteoblasten, die sich auf dem Periost und/oder dem Alveolarknochen um die Zähne befinden. Das Bindegewebe selbst stellt eine gewisse biologische Dicke des Weichgewebes sicher und fungiert zugleich als Gerüst, während es allmählich durch Knochen ersetzt wird.