EditorialSeiten: 1127, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandEndodontieSeiten: 1134-1146, Sprache: DeutschGernhardt, Christian R. / Jäger, Henrike / Brandt, KarolinDer temporäre provisorische Verschluss der Zugangskavität ist ein wichtiger Aspekt endodontischer Behandlungen. Dies gilt nicht nur für die Zeit zwischen den Sitzungen der eigentlichen Wurzelkanalbehandlung bis hin zur Obturation, sondern auch für den finalen Verschluss nach der Wurzelkanalfüllung bis hin zur endgültigen postendodontischen Restauration. Oberstes Ziel ist es, einen bakteriendichten, kaudruckstabilen Verschluss zu erreichen. Adhäsive Füllungsmaterialien sind hinsichtlich der Bakteriendichtigkeit den anderen Varianten überlegen. Die Mehrschichttechnik stellt einen guten Kompromiss dar, um den Materialverbrauch, den Aufwand und dadurch auch die Kosten zu reduzieren. Materialien auf Zinkoxid-Calciumsulfat-Basis bieten eine hohe Bakteriendichtigkeit für einen kurzen Überbrückungszeitraum, sind zum langfristigen Verschluss jedoch nicht geeignet. Wenn ein Platzhalter notwendig wird, sollte das Wattepellet durch ein Schaumstoffpellet oder besser noch durch Teflonband ersetzt werden.
Schlagwörter: Temporäre Füllung, temporäre Füllungsmaterialien, endodontische Behandlung, temporärer Verschluss, mehrzeitiges Vorgehen
ProthetikSeiten: 1148-1155, Sprache: DeutschDelfs, JesperDie Minimalinvasivität nimmt in der heutigen Zahnmedizin einen hohen Stellenwert ein. So werden bis dato sowohl in der Zahnerhaltung als auch in der Prothetik neue Behandlungsmethoden erforscht und evaluiert. Ein besonders minimalinvasives Verfahren für den Zahnersatz stellt der Einsatz der Adhäsivbrücke dar, die in Deutschland seit Juli 2016 sogar altersunabhängig Regelversorgung im Schneidezahnbereich ist. Der hier vorgestellte Fall zeigt, dass bei guten theoretischen Kenntnissen, Beachtung der strengen Indikation sowie einer konstruktiven Kommunikation mit dem Labor und dem Patienten eine Lückenversorgung mittels einflügeliger Adhäsivbrücken im Schneidezahnbereich eine feinmotorisch eher einfache, praxistaugliche Therapie ist, die nicht viel klinische Erfahrung erfordert. Der Beitrag soll sowohl junge als auch erfahrenere Zahnärzte dazu motivieren, neue, wissenschaftlich belegte Behandlungsmethoden wie die Adhäsivbrücke trotz fehlender Routine in der Durchführung klinisch anzuwenden.
Schlagwörter: Einflügelige Adhäsivbrücke, Lückenversorgung, Minimalinvasivität, Klebebrücke, Marylandbrücke
ImplantologieSeiten: 1156-1162, Sprache: DeutschWalter, ChristianDurch die Osteoporose kommt es zu einer quantitativen Reduktion der Knochenmasse bei zusätzlich veränderter, weniger belastbarer Mikroarchitektur des Knochens. In der älteren Literatur gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Osteoporose und erhöhten Implantatverlustraten, was in neueren Publikationen aber als nicht statistisch signifikant beschrieben wird. Bedingt durch den osteoporotisch veränderten, weicheren Knochen muss das Bohrprotokoll entsprechend angepasst, d. h. ggf. unterdimensioniert aufbereitet oder eine Kondensation des Knochens durchführt werden. Eine verlängerte Einheilzeit kann zweckmäßig sein. Bei Osteoporosepatienten unter antiresorptiver Therapie (Bisphosphonate oder Denosumab) wird der Knochen über den reduzierten osteoklastären Abbau deutlich dichter, so dass er weiter aufbereitet werden muss. Es ist eine antimikrobielle Abschirmung erforderlich. Unter Umständen kann eine prolongierte Einheilzeit vor dem reduzierten Knochenumbau sinnvoll sein. In der Implantologie ist an patientenseitigen Faktoren außer der lokalen Weichgewebssituation vor allem der Knochen von Relevanz. Neben einem ausreichenden Knochenangebot gibt es horizontale und/oder vertikale Defizite, aber auch der vorhandene Knochen kann sich qualitativ von Patient zu Patient deutlich unterscheiden.
Schlagwörter: Osteoporose, Implantat, Bisphosphonat, Denosumab, antiresorptive Therapie
KinderzahnheilkundeSeiten: 1164-1171, Sprache: DeutschParis, Sebastian / Meyer-Lückel, Hendrik / Schwendicke, FalkUnser Bild der Erkrankung Karies hat sich in den vergangenen Jahren nachhaltig verändert. Über Jahrzehnte wurde Karies als eine durch spezifische Keime wie Streptococcus mutans hervorgerufene Infektionserkrankung verstanden und therapiert. Heute wird Karies zunehmend als ein durch Zuckerkonsum verursachter (also verhaltensassoziierter) dynamischer Prozess betrachtet, der in eine Fehlzusammensetzung und eine entgleiste Aktivität des dentalen Biofilms mündet. Dieses veränderte ätiopathogenetische Verständnis hat weitreichende Auswirkung auf präventive und therapeutische Ansätze im Kariesmanagement.
Schlagwörter: Dentale Karies, Kariesätiologie, Kariesmodell, Prävention, Biofilm, Plaquehypothesen
OralchirurgieSeiten: 1172-1181, Sprache: DeutschPasic, Pavla / Lavanchy, Isabel / Stadlinger, Bernd / Schumann, Paul / Rücker, Martin / Damerau, GeorgAntiresorptiva (Bisphosphonate und RANKL-Inhibitoren) oder Angiogenesehemmer kommen bei der Therapie folgender Erkrankungen zur Anwendung: Osteoporose, tumorbedingte Hyperkalzämie, Knochenmetastasen (Mamma-, Prostata-, Schilddrüsen-, Nierenzell-, Lungenkarzinom), Morbus Paget, fibröse Dysplasie sowie multiples Myelom. Der gewünschte Wirkmechanismus dieser Medikamente besteht in der Hemmung der Knochenresorption und Tumorprogression. Der Beitrag soll anhand eines Patientenkollektivs des Zentrums für Zahnmedizin der Universität Zürich aufzeigen, welche Gründe zur medikamentenassoziierten Kiefernekrose geführt haben und welchen Stellenwert die zahnärztliche Prophylaxe hat. Die Fokussuche vor einer antiresorptiven (Bisphosphonate und RANKL-Inhibitoren) oder angiogenesehemmenden Behandlung ist nicht nur bei Patienten mit einer onkologischen Grunderkrankung, sondern auch bei Patienten vor einer Osteoporosetherapie sinnvoll.
Schlagwörter: Medikamentenassoziierte Kiefernekrose (MRONJ), Bisphosphonate, RANKL-Inhibitor, Angiogenesehemmer, Knochenmetastasen, Osteoporose, nekrotischer Knochen
Orale MedizinSeiten: 1182-1190, Sprache: DeutschRamseier, Christoph A. / Matti, Fabienne S.Der Tabakkonsum bleibt insbesondere aufgrund der vorliegenden medizinischen Evidenz seiner gesundheitlichen Folgen und der weiten Verbreitung des Zigarettenrauchens auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen die häufigste vermeidbare Todesursache der heutigen Zeit. Während weltweit nach wie vor auf Präventionsstrategien und Entzugstherapien gesetzt wird, erlebt die Verbreitung von alternativen Produkten zur Nikotininhalation wie E-Zigaretten oder "Heat not Burn"-Produkten einen gewaltigen Aufschwung. Dieser kommt gleichzeitig den Bedürfnissen der heutigen Zigarettenraucher nach, welche auch aus gesundheitlichen Gründen eine Alternative zum Zigarettenrauchen suchen. Ebenso versucht die Tabakindustrie, mit den neuen Produkten ihr Image zu verbessern. In dem Beitrag werden der Umfang des Tabakkonsums speziell bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie die verschiedenen alternativen Produkte zur Nikotininhalation und deren gesundheitliche Folgen dargestellt. Die europaweiten gesundheitspolitischen Gegenmaßnahmen der Tabakprävention sind zwar öffentlich präsent, müssen allerdings nach wie vor im Rahmen der sogenannten Tabak-Kurzintervention auch in jeder zahnmedizinischen Praxis Einzug halten.
Schlagwörter: Tabakkonsum, E-Zigaretten, Wasserpfeife, Shisha, "Heat not Burn"-Produkte
AlterszahnheilkundeSeiten: 1192-1198, Sprache: DeutschHahnel, SebastianMundtrockenheit ist eine der am häufigsten beobachteten, jedoch oftmals auch unterschätzten Erkrankungen der Mundhöhle. Während man gegenwärtig davon ausgehen muss, dass jeder fünfte Erwachsene an Mundtrockenheit leidet, ist aufgrund der demographischen Entwicklung zu erwarten, dass die Prävalenz in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Die Betroffenen leiden erheblich unter den Folgen der Erkrankung, welche u. a. eine merkliche Verschlechterung der Lebensqualität, Beeinträchtigungen im Alltag und bei der Ernährung sowie assoziierte zahnmedizinische Probleme wie Karies oder Pilzerkrankungen der Mundhöhle umfassen. Da die kausale Behandlung von Patienten mit Mundtrockenheit oftmals schwierig ist, sollte versucht werden, die zahnärztliche Betreuung mit geeigneten Prophylaxemaßnahmen zu optimieren und sowohl die klinischen als auch die alltäglichen Beeinträchtigungen durch adjuvante Hilfsmittel wie Speichelersatzmittel zu lindern.
Schlagwörter: Mundtrockenheit, Xerostomie, Hyposalivation, Karies, Speichelersatzmittel
Bildgebende VerfahrenSeiten: 1201-1202, Sprache: DeutschSchulze, DirkSolitäre Knochenzyste des UnterkiefersZahnheilkunde allgemeinSeiten: 1205-1206, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 1208-1218, Sprache: DeutschMalik, ThomasSeit dem 25. Mai dieses Jahres gilt die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) bzw. das deutsche Datenschutz-Anpassungs- und Umsetzungsgesetz EU (DSAnpUG-EU), das Nachfolgegesetz des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG). Unsicherheiten bei Praxisinhabern und deren Mitarbeitern bezüglich des richtigen Umgangs und Umsetzungsschwierigkeiten mit den neuen Bestimmungen prägen den momentanen Praxisalltag. In zahlreichen Foren, Facebook-Gruppen und anderen Medien kursieren gefährliche Halbwahrheiten, Missinterpretationen und haarsträubende Behauptungen zu den aktuellen Datenschutzvorschriften. Der Beitrag vermittelt ein kompakt zusammengefasstes Update mit praktischen Tipps aus einer praxisorientierten Perspektive.
Schlagwörter: Datenschutz, EU-Datenschutzgrundverordnung, Datenschutz-Anpassungs- und Umsetzungsgesetz EU, neues Bundesdatenschutzgesetz, Aufklärung, Einwilligung, Dokumentation, Patientenakten
PraxismanagementSeiten: 1219-1220, Sprache: DeutschWinzen, OlafBerechnung der Einarbeitung von Locatoren in eine ProthesePraxismanagementSeiten: 1221-1222, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoHonorarvereinbarung kann grundsätzlich auch während einer laufenden Behandlung getroffen werdenPraxismanagementSeiten: 1223-1225, Sprache: DeutschGottwald, NicoKein Honoraranspruch bei fehlerhafter implantologischer Behandlung ohne zumutbare NachbesserungsmöglichkeitPraxismanagementSeiten: 1227, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G. / Jäger, SabineTrennung: Einkommensteuervorauszahlungen können zum teuren Vorschuss werden