EditorialSeiten: 353, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandZahnerhaltungSeiten: 358-367, Sprache: DeutschBuchalla, Wolfgang / Lennon, Áine M.Traditionell werden für die Kariesexkavation unterschiedlichste Methoden angewendet, um in einem ersten Schritt entfernungsbedürftiges kariöses Dentin zu erkennen und dieses dann in einem zweiten Schritt abzutragen. Dabei sind häufig weder das Ziel noch die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Verfahren ausreichend bekannt. Im Kontext einer minimalinvasiven Herangehensweise und des Bestrebens, die Pulpavitalität sicher zu erhalten, stoßen traditionelle Methoden wie das Ertasten der Dentinhärte mit einer zahnärztlichen Sonde oder der Einsatz von Caries Detector an ihre Grenzen. In dem Beitrag wird die fluoreszenzunterstützte Kariesexkavation (Fluorescence Aided Caries Excavation, FACE) vorgestellt, mit der bakteriell stark infizierte Dentinbereiche präzise abgegrenzt darstellbar sind und dann - je nach Nähe zur Pulpa - vollständig oder selektiv entfernt werden können. Eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Beschreibung rundet die Einführung ab.
Schlagwörter: Fluoreszenzunterstützte Kariesexkavation, FACE, zweizeitige Kariesexkavation, selektive Kariesexkavation, Porphyrin, rote Fluoreszenz
EndodontieSeiten: 368-377, Sprache: DeutschSteffen, Heike / Drefs, MichaelPrämolaren weisen hinsichtlich ihrer Wurzel- und Kanalmorphologie eine Vielzahl von anatomischen Variationen auf. Die Kenntnis über die Art und Häufigkeit dieser Variationen ist für den Zahnarzt essenziell, da nur ein vollständig aufbereitetes und desinfiziertes Wurzelkanalsystem zum Erfolg führen kann. Er sollte also vor einer Wurzelkanaltherapie mit der Anatomie des zu behandelnden Zahnes vertraut und auf zusätzliche Wurzeln und/oder Wurzelkanäle vorbereitet sein, um Komplikationen zu vermeiden und sowohl die Zugangskavität als auch die Aufbereitung an die entsprechende Situation anzupassen. Bei komplizierten anatomischen Verhältnissen oder Unklarheiten im zweidimensionalen Röntgenbild kann als Ergänzung die Anfertigung einer digitalen Volumentomographie in Erwägung gezogen werden. Auch die intrakoronale Diagnostik unter dem Operationsmikroskop hilft beim Auffinden zusätzlicher Kanäle.
Schlagwörter: Prämolaren, zusätzliche Wurzeln, zusätzliche Wurzelkanäle, anatomische Variationen, Dens evaginatus, Taurodontismus
ParodontologieSeiten: 378-387, Sprache: DeutschHehn, Julia / Fickl, StefanPatienten mit dünnem Gingivatyp neigen vermehrt zu Rezessionen. Diese entstehen unabhängig von der Mundhygiene und können neben ästhetischen Beeinträchtigungen auch Hypersensibilitäten im Zahnhalsbereich auslösen. Die plastische Deckung der freiliegenden Wurzelareale führt langfristig zu einer Wiederherstellung der Funktion und der Rot-Weiß-Ästhetik. Doch ebenso vielfältig wie die Ätiologie sind auch die Therapieansätze. Neben Verschiebeplastiken und Rotationslappen kommen vermehrt kombinierte Techniken mit autologen und xenogenen Bindegewebstransplantaten zum Einsatz. In dem Beitrag werden die verschiedenen Operationstechniken mit Indikation und Langzeitprognose übersichtlich dargestellt und diskutiert.
Schlagwörter: Gingivarezession, Rezessionsdeckung, koronaler Verschiebelappen, modifizierte Verschiebelappentechnik, Tunneltechnik, lateraler Verschiebelappen, doppelter Papillenlappen, Bindegewebstransplantat, Mikrochirurgie
ImplantologieSeiten: 388-394, Sprache: DeutschKarl, Matthias / Irastorza-Landa, AinaraDie sofortige Implantation und prothetische Versorgung nach Zahnextraktion bietet Vorteile beim Erhalt dentoalveolärer Strukturen und reduziert die Gesamtbehandlungsdauer. Angesichts der Vielzahl der dafür zur Verfügung stehenden Implantate auf Knochenniveau ("bone-level implants") war es das Ziel dieser In-vitro-Studie, deren unterschiedliche Designs zu vergleichen. Zur standardisierten Simulation einer Extraktionsalveole erfolgte der Aufbau eines Sandwichmodells mit intermediär gelegener Kortikalis aus vorgefertigten Polyurethanschäumen, und es wurden folgende Implantatsysteme getestet: Astra Tech OsseoSpeed EV (Astra), Straumann Bone Level Tapered (BLT) und NobelActive (NA). Die jeweils erreichte Implantatstabilität wurde über die Messgrößen Einbringdrehmoment und Implantat-Stabilitäts-Quotient (ISQ) quantifiziert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Zweistichprobentest unter Holm-Bonferroni-Korrektur bei einem Signifikanzniveau von α = 0,05. Mögliche Korrelationen der beiden Messparameter wurden durch Berechnung von Pearson-Korrelationskoeffizienten analysiert. Das mittlere Einbringdrehmoment für NA war mit 36,52 Ncm am höchsten, wobei die Unterschiede zu den Vergleichsgruppen signifikant waren (BLT: p 0,001; Astra: p 0,001). Die gemessene Implantatstabilität (ISQ) war mit einem Mittelwert von 53,9 für NA ebenfalls am höchsten, wobei der Unterschied zu BLT signifikant war (p 0,001), der Unterschied zu Astra jedoch nicht (p = 0,070). BLT zeigte zudem eine signifikant geringere Implantatstabilität als Astra (p 0,001). Die beiden Messgrößen Einbringdrehmoment und Implantatstabilität korrelierten nicht miteinander. Das hier angewendete Modell einer Extraktionsalveole ermöglichte plausible Messungen von Einbringdrehmoment und Implantatstabilität auf einem klinischen relevanten Niveau. Das Implantatdesign scheint eine maßgebliche Rolle für das Erreichen der Primärstabilität in schwierigen Situationen zu spielen. Weitergehende Untersuchungen sollten auch den Einfluss dynamischer Kaubelastungen berücksichtigen.
Schlagwörter: Implantatdesign, Extraktionsalveole, Sofortimplantation, Einbringdrehmoment, Implantatstabilität
KinderzahnheilkundeSeiten: 396-404, Sprache: DeutschSteffen, Richard / Diener, ValeriaDas Behaviour Management ist anerkanntermaßen ein wesentliches Hilfsmittel, um Kinder überhaupt zahnmedizinisch versorgen zu können. Für ein gutes Behandlungsmanagement sind viele Faktoren notwendig: eine altersgerechte Kommunikationstechnik, eine kompetente Behandlungsbegleitung und eine mehr oder weniger große Auswahl an die Psyche beeinflussenden Methoden. Neben diesen zentralen Punkten verdienen zahlreiche Details und scheinbare Nebensächlichkeiten unsere Aufmerksamkeit, damit wirklich optimale Behandlungsbedingungen geschaffen werden können. Die Intention geht dabei über ein reines Management hinaus in Richtung Behandlungsanleitung und -führung. Behaviour Management ist mehr als nur Tell - Show - Do.
Schlagwörter: Behaviour Management, Behandlungsführung, Hypnose, Angstmanagement, Sedierung
KieferorthopädieSeiten: 406-413, Sprache: DeutschGölz, LinaNickel ist der Hauptauslöser einer Kontaktdermatitis und dennoch wesentlicher Bestandteil kieferorthopädischer Apparaturen. Trotz nachweisbarer Nickelionenfreisetzung während einer kieferorthopädischen Behandlung sind intraorale allergische Reaktionen sehr selten. Vielmehr deuten klinische Studien und eine Metaanalyse darauf hin, dass die kieferorthopädische Therapie die Häufigkeit einer nickelinduzierten Hypersensibilität reduzieren könnte. Dieser protektive Effekt wird auf die Induktion einer oralen Toleranz zurückgeführt, deren Mechanismus noch weitestgehend ungeklärt ist. Allerdings lassen In-vitro-Studien vermuten, dass unterschiedliche Eigenschaften von dendritischen Zellen und der sie beeinflussenden Gewebefibroblasten eine entscheidende Rolle spielen. Gegenstand zukünftiger Studien wird sein, den Einfluss des Patientenalters und genetischer Faktoren auf die Veränderungen der Immunantwort im Rahmen der kieferorthopädischen Therapie mit nickelhaltigen Apparaturen zu bestimmen.
Schlagwörter: Nickelallergie, nickelinduzierte Hypersensibilität, orale Toleranz, Kontaktdermatitis, Kontakthypersensibilität
OralchirurgieSeiten: 414-424, Sprache: DeutschLuz, Julia / Gamma, Thiemo / Stadlinger, Bernd / Rücker, Martin / Bichsel, DominiqueEine wachsende Zahl von Patienten nimmt regelmäßig antithrombotisch wirkende Medikamente ein. Dies kann einen Einfluss auf mögliche Nachblutungen im Rahmen dentoalveolärer Eingriffe haben. Ziel der hier vorgestellten retrospektiven Studie war es, die Häufigkeit von Notfallkonsultationen aufgrund postoperativer Nachblutungen nach dentoalveolären Eingriffen an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Oralchirurgie der Universität Zürich zu eruieren. Hierzu erfolgte im Patientenadministrationsprogramm der Klinik eine Analyse aller Neupatienten über einen Zeitraum von 1 Jahr. Die Studie schloss Patienten ein, welche sich wegen einer postoperativen Nachblutung nach einem dentoalveolären Eingriff vorgestellt hatten. Im Rahmen der Auswertung wurden Parameter wie die Blutungsursache, der Einfluss von oralen Antikoagulanzien (OAK) bzw. Thrombozytenaggregationshemmern und die durchgeführte hämostatische Therapie erfasst. Insgesamt waren postoperative Nachblutungen nach einem dentoalveolären Eingriff ein seltener Grund zur Neuvorstellung. Etwa die Hälfte der Patienten befand sich unter einer antithrombotischen Medikation. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle konnte das Komplikationsmanagement ambulant erfolgen.
Schlagwörter: Intraorale Blutung, Bridging, postoperative Blutung, Antikoagulanzien, Thrombozytenaggregationshemmer
AllgemeinmedizinSeiten: 426-434, Sprache: DeutschSchenkel, Jan Samuel / Bopp-Kistler, Irene / Rostetter, ClaudioDemenzerkrankungen gehören zu den häufigsten Krankheiten im höheren Alter und werden Patienten, Angehörige, das Gesundheitssystem sowie die Behörden zukünftig vor große Herausforderungen stellen. Die Alzheimer-Demenz ist der am meisten verbreitete Typ, gefolgt von der vaskulären Demenz. Alle Demenzformen sind chronische progrediente Erkrankungen, für die zurzeit keine kurative Therapie existiert und deren Voranschreiten sich lediglich medikamentös teilweise verlangsamen lässt. Psychiatrische Erkrankungen wie die Depression begleiten die Demenz oft und müssen ebenso therapiert werden. Das Überleben ab der Diagnosestellung einer Demenz beträgt etwa 3 bis 7 Jahre. Häufige Todesursachen sind respiratorische Krankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Beitrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Demenzformen, deren Risikofaktoren, die mögliche Diagnostik, die Therapie und die Prognose.
Schlagwörter: Demenz, Morbus Alzheimer, vaskuläre Demenz, frontotemporale Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz
Bildgebende VerfahrenSeiten: 436-442, Sprache: DeutschSchulze, DirkDie Anwendung von Haltersystemen in der intraoralen RöntgendiagnostikBildgebende VerfahrenSeiten: 445-446, Sprache: DeutschSchulze, DirkOsteomyelitis bei Zustand nach Entfernung des Zahnes 48 und verbliebenem WurzelrestZahnheilkunde allgemeinSeiten: 449-450, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 453, Sprache: DeutschWinzen, OlafBerechnung des Einsatzes der digitalen VolumentomographiePraxismanagementSeiten: 455-456, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoKeine Listung von Ärzten auf Internet-Bewertungsportal gegen ihren WillenPraxismanagementSeiten: 459-460, Sprache: DeutschGottwald, NicoOkklusionsproblematik nach Eingliederung von Zahnersatz muss kein Behandlungsfehler seinPraxismanagementSeiten: 463-464, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G. / Jäger, SabineDes Deutschen liebstes Kind und die Steuer (I)