Oralchirurgie / Orale MedizinSeiten: 937-943, Sprache: DeutschDolanmaz, Dogan/Tuz, Hakan/Bayraktar, Serhat/Metin, Murat/Erdem, Erdal/Baykul, TimucinAuswertung von 75 FällenIn diesem Beitrag wird der Einsatz des gestielten Bichat'schen Fettpfropfs (BFP) zum Verschluss von Mund-Antrum-Verbindungen (MAV) untersucht. Insgesamt 75 Patienten wurden mit gestielten BFP-Transplantaten behandelt. 52 Patienten wurden direkt nach der Zahnentferung operiert. Bei den verbleibenden 23 Patienten, die an chronischen MAV litten, erfolgte die gleiche Behandlung erst nach Spülung der Kieferhöhle mit Kochsalzlösung über einen Zeitraum von 7 Tagen. Bei der Kontrolle nach 6 Monaten zeigten alle Patienten eine komplikationslose Heilung. Obwohl es bei drei Patienten zu partiellen Nekrosen kam, hatte dies keinen Einfluss auf den endgültigen Heilungsprozess. Totale Nekrosen des gestielten Transplantates wurden in keinem Fall beobachtet. Der Einsatz des gestielten BFP-Transplantates stellt eine akzeptable und zuverlässige Alternative bei der Versorgung von akuten oder chronischen MAV dar und kann erfahrenen Oralchirurgen sogar als Methode der Wahl empfohlen werden.
Schlagwörter: Komplikation, Hypertrophie, Kieferhöhle, Mund-Antrum-Verbindung, Teilnekrose, gestielter Bichat'scher Fettpfropf
ZahnerhaltungSeiten: 961-976, Sprache: DeutschLenhard, MarkusEine detaillierte Kenntnis der Morphologie von Frontzähnen ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Füllungstechnik. Typische Merkmale wie Mammelons, Kantenlinie und Oberflächenstrukturen müssen bei der Schichtung wiedergegeben werden. Eine ästhetische Modifikation der Präparationstechnik, die Wellenschliffpräparation, hilft, den Füllungsrand unsichtbar zu gestalten. Der Einsatz unterschiedlich transluzenter Kompositmassen erlaubt die Durchführung einer anatomischen Schichttechnik. Mit der "Finger Tip Technique" oder der Verwendung von Silikonschlüsseln lassen sich Frontzahnläsionen effizient restaurieren. Eine korrekte Gestaltung der Oberflächen verleiht der Restauration ein vitales Aussehen. Der Beitrag führt Schritt für Schritt durch den klinischen Ablauf einer ästhetisch anspruchsvollen Füllungstherapie im Frontzahnbereich.
Schlagwörter: Zahnfarbene Restaurationen, Morphologie, Präparation, Schichttechnik
ProthetikSeiten: 977-986, Sprache: DeutschGernhardt, Christian R./Bekes, Katrin/Schaller, Hans-GünterErgebnisse einer Studie und klinisches ProcedereDer vorliegende Beitrag stellt im ersten Teil die Ergebnisse einer Untersuchung zur Retention von vollkeramischen Stiften vor. Das Ziel dieser Untersuchung war es, den Einfluss zweier Zemente - Glasionomerzement (Ketac Cem) und Kompositzement (Panavia F) - auf die Retention des konfektionierten, vollkeramischen Wurzelstiftsystems Cerapost nach unterschiedlicher Vorbehandlung in einer In-vitro-Studie zu klären. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten einen signifikanten Einfluss des Befestigungszements und der Vorbehandlung auf die Retention des verwendeten Vollkeramikstiftes. Die Werte, die mit dem Kompositzement Panavia F erzielt wurden, waren sowohl vor als auch nach der Vorbehandlung mit Aluminiumoxid signifikant höher als die jeweils mit Ketac Cem erreichten Werte. Anhand einer klinischen Falldokumentation wird im zweiten Teil das sensitive Procedere des adhäsiven Einsetzens eines vollkeramischen Stiftes mit diesem Kompositzement dargestellt.
Schlagwörter: Endodontische Stiftsysteme, vollkeramische Stifte, Kompositzement, Glasionomerzement, Stiftretention
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 991-998, Sprache: DeutschWillershausen, Brita/Kasaj, Adrian/Semrau, Birte /Wehrbein, HeinerBei Patienten mit Multibandapparaturen sollte die Effektivität einer pflanzenextrakthaltigen Mundspüllösung (Parodontax®) auf mögliche Plaquereduktionen und Verminderungen entzündlich bedingter Gingivitiden überprüft werden. An der klinischen Verlaufskontrolle nahmen insgesamt 40 Patienten beiderlei Geschlechts (Durchschnittsalter: 16 ± 2,3 Jahre) teil, die alle eine leichte bis mittelschwere Form der Gingivitis aufwiesen. Die Doppelblindstudie erstreckte sich über einen Zeitraum von 12 Wochen, wobei pro Gruppe jeweils 20 Probanden teilnahmen (Testgruppe: Parodontax®, n = 20, Durchschnittsalter: 15,8 ± 2,2 Jahre; Kontrollgruppe: Placebolösung, n = 20, Durchschnittsalter: 16,1 ± 2,3 Jahre). Es wurden folgende Parameter erhoben: Kariesfrequenz (DMF-T), Approximalraum-Plaque-Index (API), Plaque-Index (PI), Sulkus-Blutungs-Index (SBI), Papillen-Blutungs-Index (PBI) und Gingiva-Index (GI). Einschlusskriterien waren ein guter Allgemeinzustand der Probanden und das Vorliegen von mindestens 20 Zähnen. Alle Patienten wurden jeweils im Abstand von 4 Wochen nachuntersucht, wobei alle Parodontalindizes erneut bewertet wurden. Nach Studienabschluss fanden sich für die Patienten der Testgruppe (Parodontax®) im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant geringere Entzündungsparameter. In der Testgruppe verminderte sich der SBI von 39 % (Basis) auf 8 % (Endwert), der PBI von 1,07 auf 0,17 und der GI von 1,73 auf 0,58. Die Plaque-Indizes zeigten dagegen zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede (Testgruppe: API = 87 % Ausgangswert und 78 % Endwert, PI = 1,99 Ausgangswert und 1,66 Endwert; Kontrollgruppe: API = 91 % Ausgangswert und 83 % Endwert, PI = 2,26 Ausgangswert und 2,11 Endwert). Die vorliegende Doppelblindstudie belegt, dass die Anwendung einer pflanzenextrakthaltigen Mundspüllösung zur Gingivitistherapie bei Patienten mit festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen ergänzend zur mechanischen Mundhygiene empfehlenswert erscheint.
Schlagwörter: Multibandapparatur, Compliance, Gingivitis, Prophylaxe, pflanzenextrakthaltige Mundspüllösung
ParodontologieSeiten: 1001-1006, Sprache: DeutschKlar, Stefan/Cichon, PeterDas Down-Syndrom ist eine der häufigsten zahnmedizinisch relevanten geistigen Behinderungen. Die genetische Determinierung dieses Syndroms bedingt eine Reihe von Faktoren, die bei der Behandlung von Morbus-Down-Patienten zu berücksichtigen sind. Nicht nur die zumeist mangelhafte Durchführung einer adäquaten Mundhygiene, parodontale Destruktionen und ausgeprägte Dysgnathien, sondern auch syndrombedingte systemische Faktoren müssen bei einer zahnmedizinischen Behandlung dieser Patientengruppe Beachtung finden. Dies erfordert eine besondere Betreuung der Morbus-Down-Patienten in der zahnärztlichen Praxis.
Schlagwörter: Morbus Down, Down-Syndrom, Trisomie 21, Parodontitis
Röntgenologie und FotografieSeiten: 1009-1017, Sprache: DeutschRahn, Rainer/Jakobs, WolfgangBei dem Panoramaschichtverfahren gibt es zahlreiche Fehlermöglichkeiten, insbesondere eine fehlerhafte Positionierung des Patienten. Aus verschiedenen zahnärztlichen bzw. kieferchirurgischen Praxen wurden insgesamt 1.388 zufällig ausgewählte Panoramaschichtaufnahmen im Hinblick auf Fehler ausgewertet. Einstellfehler fanden sich auf 346 (24,9 %), Additionseffekte auf 537 (38,7 %) und Subtraktionseffekte auf 409 (29,5 %) Aufnahmen. Metallische Fremdkörper waren auf 187 (13,5 %) und eine Bewegung während der Exposition auf 15 (1,1 %) Aufnahmen zu erkennen. Eine Korrelation zwischen Fehlern und praxisbedingten Unterschieden (Anzahl der Aufnahmen, Personal etc.) konnte nicht gefunden werden. Einstell- und andere Aufnahmefehler sind auf Panoramaschichtaufnahmen relativ häufig, jedoch nicht immer vermeidbar. Durch die Fehler wird die Beurteilbarkeit der Aufnahme aber meist nicht erheblich beeinträchtigt.
Schlagwörter: Panoramaschichtaufnahmen, Bildqualität, Einstellfehler
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1025-1032, Sprache: DeutschLeischker, Andreas H./Kolb, Gerald F.Eine allgemeine Einführung aus geriatrischer SichtAlterungsvorgänge sind in den einzelnen Organen unterschiedlich stark ausgeprägt. Der Zahnmediziner sollte bei der Verordnung von Medikamenten die im Alter verminderte Nierenfunktion, die Gefahr von Ösophagusulzera bei bestimmten Medikamenten und das erhöhte Risiko für gastroduodenale Ulzera durch nichtsteroidale Antirrheumatika beachten. Eine korrekte Zahnpflege kann gerade bei älteren Patienten mit ihrer eingeschränkten Abwehrkraft das Risiko für vital gefährliche Erkrankungen (z. B. Pneumonien) erheblich verringern.
Schlagwörter: Alter, Altern, Alterungsprozess, Lebenserwartung