Seiten: 283-284, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroSeiten: 286-304, Sprache: DeutschCanullo, Luigi / Tallarico, Marco / Pradies, Guillermo / Marinotti, Fabio / Loi, Ignazio / Cocchetto, RobertoZiel: Ziel dieser prospektiven Kohortenstudie war es, die Weich- und Hartgewebsreaktion auf ein transmukosales Implantat mit konvergierendem Implantathals im Frontzahnbereich des Oberkiefers über einen Zeitraum von 18 Monaten zu untersuchen.
Material und Methode: Von Juni 2013 bis Januar 2014 wurden nacheinander 14 Patienten (sieben Frauen und sieben Männer, Durchschnittsalter 63,7 ± 14 Jahre) aufgenommen. Insgesamt hatten sie 20 Implantate und brauchten mindestens eine implantatgetragene Restauration im oberen Frontzahnbereich (Zähne 13 bis 23). Sechs Monate nach der Extraktion eines nicht erhaltungswürdigen Zahns mit gleichzeitiger Socket Preservation wurde nach der Präparation von Minilappen ein transmukosales Implantat mit konvergierendem Hals in der Mitte des Kieferkamms gesetzt. Zwei Monate postoperativ wurde eine Abformung durchgeführt und ein definitives Abutment mit einer provisorischen Versorgung eingesetzt. Die definitive Restauration wurde zwei Wochen später eingegliedert. Zu diesem Zeitpunkt sowie nach sechs und nach 18 Monaten wurden klinische Parameter bestimmt und Fotografien, Röntgenbilder sowie Abformungen angefertigt. Die Röntgenanalyse (um Veränderungen am Knochenniveau festzustellen) und Modellanalyse (um horizontale und vertikale Veränderungen des Weichgewebes festzustellen) erfolgten mithilfe einer speziellen Software.
Ergebnis: Bei der Kontrolle nach 18 Monaten waren alle Implantate osseointegriert, stabil und entzündungsfrei. Zu Untersuchungsbeginn zeigten die Röntgenbilder keinen Knochendefekt um das Implantat. Nach einem geringfügigen initialen Knochenverlust (0,09 ± 0,144 mm) zeigte die Röntgenanalyse nach 18 Monaten eine stabile Knochenremodellierung (Durchschnitt: 0,09 ± 0,08; Bereich: 0,0 bis 0,5 mm). Zwischen allen Untersuchungszeitpunkten veränderte sich die horizontale Kammbreite statistisch signifikant. Das mittlere Weichgewebsniveau verbesserte sich zwischen Studienbeginn und der Kontrolle nach 18 Monaten signifikant. Die durchschnittliche Höhe der mesialen Papille nahm um 0,38 ± 0,22 mm, die der distalen Papille um 0,47 ± 0,31 mm zu. Das Niveau des labialen Mukosarands erhöhte sich um 1,01 ± 0,63 mm. Die parodontalen Parameter lagen immer im Rahmen des physiologischen Bereichs.
Schlussfolgerung: Innerhalb der Grenzen dieser Präliminarstudie wurden mit den untersuchten Implantaten in der gegebenen ästhetisch anspruchsvollen Situation positive Resultate erreicht. Dieses Ergebnis sollte Langzeituntersuchungen anregen, bei denen mithilfe kontrollierter klinischer Studien ermittelt wird, ob die konvergierende Implantathalsform Vorteile gegenüber anderen Designs bietet. Die untersuchten Implantate können offenbar dank der speziellen Halsform die Knochenresorption, wie sie für zweiteilige Implantate typisch ist, verhindern. Voraussetzungen hierfür waren auch die Socket Preservation mit biomimetischem Hydroxylapatit nach der Extraktion und die verzögerte Implantation. Die bekannten Nachteile herkömmlich geformter transmukosaler Implantate zeigten sich nicht. Wenn der Erhalt des Knochenkamms für einen Behandlungserfolg im Frontzahnbereich des Oberkiefers besonders wichtig ist, können die untersuchten Implantate deshalb eine interessante Option sein.
Seiten: 306-318, Sprache: DeutschRoe, Phillip / Kan, Joseph Y. K. / Rungcharassaeng, KitichaiIm Oberkiefer-Frontzahnbereich gibt es zwei häufige Komplikationen nach einer Sofortimplantation und provisorischen Versorgung: Veränderungen des vestibulären Niveaus der periimplantären Weichgewebe und Veränderungen der vestibulären Kammkontur. Diverse Behandlungstechniken wurden vorgeschlagen, um diese Veränderungen zu verhindern. Die kürzlich vorgestellte Socket-Shield-Technik (SST) scheint eine sinnvolle Behandlungsoption zur Stabilisierung der vestibulären Knochen- und Mukosaarchitektur zu sein. Allerdings ist die Präparation des Wurzelfragments unter Umständen problematisch. In diesem Beitrag wird ein chirurgischer Ansatz beschrieben, mit dessen Hilfe die Präparation des vestibulären Wurzelfragments erleichtert werden soll.
Seiten: 320-336, Sprache: DeutschMolina, Ivan / Goldberg, Jack / Volpato, Claudia Maziero / Magne, PascalZiele: Untersuchung der Ermüdungsbeständigkeit und der Gründe für das Versagen neuartiger Implantatrestaurationen aus histoanatomischen bilaminär verklebten CAD/CAM-Komponenten.
Material und Methode: Insgesamt wurden 60 verschraubte Implantatrestaurationen hergestellt. Als Kontrolle wurden monolithische Restaurationen verwendet, nämlich sowohl 15 aus Lithiumdisilikat-Keramik (CE-Gruppe) als auch 15 aus einem Nanopartikelkomposit (CL-Gruppe). Diese wurden mit folgenden bilaminären Restaurationen verglichen: 15 dentinförmigen Lithiumdisilikat-Mesostrukturen mit adhäsiv befestigtem Nanopartikelkomposit-Veneer (CEL-Gruppe) sowie 15 dentinförmigen Nanopartikelkomposit-Mesostrukturen mit adhäsiv befestigtem Lithiumdisilikat-Veneer (CLE-Gruppe). Alle monolithischen und bilaminären Restaurationen wurden mit einem individualisierten Metallabutment verklebt. Dann wurde zyklisches isometrisches Kauen (5 Hz) unter einem Winkel von 30° simuliert, beginnend mit 5000 Zyklen mit einer Belastung von 100 N, gefolgt von Lastschritten zu 20000 Zyklen bei einer Steigerung von jeweils 50 N. Die Proben wurden bis zum Bruch oder bis zu einem Maximum von 160000 Zyklen belastet. Zum Vergleich der Gruppen diente eine Sterbetafelanalyse (Log-rank-Test, p = 0,05; Post-hoc-Test, p = 0,008).
Ergebnisse: In der CL-Gruppe versagten die Restaurationen bei einer durchschnittlichen Belastung von 347,39 N (98,361 Zyklen), in der CLE-Gruppe bei einer durchschnittlichen Belastung von 313,20 N (83105 Zyklen), keine der Proben widerstand allen 160000 Lastzyklen. In der CE-Gruppe kam es bei einer durchschnittlichen Belastung von 381,47 N (119115 Zyklen) zum Versagen, in der CEL-Gruppe bei einer durchschnittlichen Belastung von 415,20 N (132873 Zyklen), bei Überlebensraten von 26 % bzw. 33 %. Post-hoc-Tests der Lastschritt-Daten ergaben eine höhere Ermüdungsbeständigkeit für CEL als für CLE (p = 0,003).
Schlussfolgerung: Monolithische Lithiumdisilikat-Restaurationen und -Mesostrukturen mit Nanopartikelkomposit-Veneer zeigten höhere Überlebensraten als Nanopartikelkomposit-Restaurationen.
Seiten: 338-363, Sprache: DeutschAhmad, IrfanDer Zahndurchbruch gliedert sich in zwei Phasen: eine aktive und eine passive. Dabei ist die Unterscheidung klar, der Mechanismus jedoch nicht eindeutig. Dieser Artikel bietet einen Vergleich und eine Gegenüberstellung des verzögerten passiven Durchbruchs (Altered Passive Eruption, APE) mit dem sekundären aktiven Durchbruch (Active Secondary Eruption, ASE). Obwohl diese Phasen durch ähnliche klinische Symptome gekennzeichnet sind, hat jede ihre eigene Ätiologie, Physiologie und Pathogenese. Die Differenzialdiagnose zwischen diesen beiden und anderen ähnlichen Zuständen ist wichtig für die endgültige Diagnose und die richtige Auswahl der Behandlungsstrategien, die zwar sehr ähnlich sein können, aber unterschiedliche Folgen haben. Am Schluss des Artikels stehen zwei Fallstudien zur Behandlung einer APE bzw. einer ASE, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jeweiligen Ätiologie zu verdeutlichen.
Seiten: 364-381, Sprache: DeutschGiron de Velasco, Javier / de la Cuadra, Pablo / Urizar, GorkaZiel: Eines der Hauptanliegen unserer Patienten ist ein ästhetisches Lächeln. Dabei ist jedoch nicht immer klar, ob Patienten und Zahnärzte dasselbe als ästhetisch empfinden. Ziel dieser Studie war, Unterschiede der ästhetischen Wahrnehmung des Torques der oberen Schneidezähne unter Zahnmedizinern sowie zwischen Zahnmedizinern und Laien zu untersuchen und zu quantifizieren.
Material und Methode: Das Foto einer 30-Jährigen wurde digital so verändert, dass neun Lippenbilder und neun Vollporträts im Profil mit unterschiedlichen oberen Schneidezahntorques bei gleichem horizontalem Überbiss entstanden. Diese Bilder wurden bei einer Online-Befragung von drei verschiedenen Gruppen bewertet: Laien (L, n = 21), Kieferorthopäden (KFO, n = 20) und Spezialisten für zahnmedizinische Ästhetik (SÄ, n = 19).
Ergebnisse: Bei den Lippenbildern bevorzugte die Laiengruppe die 80°-Option (Winkel zwischen der Kronentangente und der funktionellen Okklusionsebene), die Gruppe der Ästhetikspezialisten die 75°-Option und die Kieferorthopäden-Gruppe die 70°-Option. Bei den Vollprofilporträts gaben sowohl die Gruppe der Laien als auch die der Ästhetikspezialisten der 80°-Option den Vorzug, während die Kieferorthopäden die 75°-Option bevorzugten. Um die Daten zu analysieren und die Annahme einer Normalverteilung mit Homoskedastizität zu bestätigen oder zu verwerfen, wurden Varianzanalysen und Kruskal-Wallis-Tests verwendet.
Schlussfolgerung: Die Werte der Laien- und Ästhetikspezialisten-Gruppen deckten sich weitgehend miteinander, nicht jedoch mit denen der Kieferorthopäden-Gruppe. Diese bevorzugte einen Schneidezahntorque mit mehr Protrusion und lehnte die retroklinierten oberen Schneidezähne eher ab.
Seiten: 382-390, Sprache: DeutschLehmann, Karl / Devigus, Alessandro / Wentaschek, Stefan / Igiel, Christopher / Scheller, Herbert / Paravina, RadeZiel: Ein Vergleich zwischen visueller Zahnfarbbestimmung und spektralfotometrischen Messungen.
Material und Methode: Insgesamt 100 Betrachter ordneten Paare korrespondierender Farbmuster aus zwei VITA-classical-A1-D4-Farbskalen einander zu. Die Beschriftungen der Muster waren auf einer der beiden Skalen abgedeckt. Mit einem intraoralen Spektralfotometer wurde bestätigt, dass zwischen zwei korrespondierenden Mustern keine sichtbaren Farbunterschiede bestanden. Berechnet wurden Mittelwerte und Standardabweichungen. Um Signifikanzen bzw. Unterschiede zwischen den Gruppen festzustellen, wurde eine Bonferroni-korrigierte Varianzanalyse (α = 0,05) durchgeführt.
Ergebnisse: Visuell wurden 72,5 % der Farbmusterpaare (bzw. 11,6 Farbmuster) korrekt zugeordnet, mit dem Spektralfotometer dagegen 98,9 % (p 0,001). Die Ergebnisse der weiblichen Betrachter waren signifikant besser als die der männlichen (p = 0,027). Beide Geschlechter hatten die höchste visuelle Trefferrate in der Farbgruppe B, gefolgt von C, A und D.
Schlussfolgerung: Die instrumentelle Farbbestimmung mit elektronischen Geräten kann die zahnärztliche Farbbestimmung verbessern. Das Geschlecht hat Einfluss auf das Ergebnis.
Klinische Relevanz: Das dentale Spektralfotometer lieferte einen signifikant höheren Prozentsatz korrekter Zuordnungen korrespondierender Farbmuster als der herkömmliche Farbabgleich mit bloßem Auge.
Seiten: 391-402, Sprache: Deutsch