Seiten: 146-167, Sprache: DeutschMagne, PascalDirekte Kompositrestaurationen leisten in der Praxis gute Dienste und schonen die gesunde Zahnhartsubstanz. Die günstigen Kosten und der typischerweise minimalinvasive Einsatz kunststoffbasierter Materialien führen dazu, dass auch die Verarbeitung in CAD/CAM-Prozessen immer beliebter wird. In diesem Beitrag werden verschiedene Fälle aus der Studentenklinik der Herman Ostrow School of Dentistry der Universität Südkalifornien (USC) präsentiert, bei denen eine Versorgung sowohl mit direkten Kompositrestaurationen als auch mit indirekten Keramikveneers möglich gewesen wäre. Stattdessen wurde eine neue, semi-indirekte CAD/CAM-Technik gewählt, die vollständig nichtinvasiv und einfach durchführbar ist. Die zweischichtige Restauration besteht aus einer individuellen histologisch-anatomischen CAD/CAM-Dentinbasis (mit inzisalem und approximalem Cutback) sowie einem Schmelzüberzug. Die Patienten können in einer (semidirekt) oder in zwei (semi-indirekt) Behandlungssitzungen versorgt werden. Ziel dieses Artikels ist es, ein neues Verfahren für Frontzahnrestaurationen vorzustellen, das die Lücke zwischen direkten und indirekten Techniken schließt.
Seiten: 168-183, Sprache: DeutschGresnigt, Marco / Magne, Michel / Magne, PascalEine Versorgung mit Keramikveneers kann in verschiedenen klinischen Situationen indiziert sein. Indirekte Restaurationen werden normalerweise gewählt, wenn weniger invasive Optionen - Bleaching, Kunststoffinfiltration oder Kompositrestaurationen - entfallen oder wenn es auf andere Weise zu schwierig ist, ein langfristig stabiles ästhetisches Resultat zu erzielen. Entscheidend für adhäsiv befestigte Teilrestaurationen ist die Qualität der Adhäsivverbindung, da ihre kohäsive Festigkeit relativ gering ist. Für eine erfolgreiche Versorgung sind daher der Erhalt von gesundem Schmelz, die Konditionierung der Restaurationen und der Zahnhartsubstanz sowie die adhäsive Befestigung von entscheidender Bedeutung. Doch selbst wenn jeder Arbeitsschritt mit größtmöglicher Sorgfalt durchgeführt wird, treten mitunter Probleme wie Frakturen, Abplatzungen, Randverfärbungen und -defekte auf. Nur selten werden solche Problemfälle publiziert oder genauer untersucht. Dieser Fallbericht zeigt die Reparatur einer Veneerfraktur mittels Kompositinfiltration.
Seiten: 184-198, Sprache: DeutschBrowet, Stephane / Gerdolle, DavidIm Jahr 1864 wurde Kofferdam in die zahnärztliche Behandlung eingeführt. Obwohl man annehmen könnte, dass er seitdem in der Praxis immer öfter eingesetzt wurde, verhält sich das tatsächlich nicht so. Offenbar scheitert die absolute Trockenlegung als Behandlungsstandard bei vielen Zahnärzten an zahlreichen Schwierigkeiten. Zusätzlich scheint es schwierig zu sein, den Einfluss von Kofferdam auf die Ergebnisse einer bestimmten Behandlungstechnik wissenschaftlich zu beweisen. Die Grundidee, das Arbeitsfeld trockenzulegen und es vor einer Konntamination zu schützen, ist einfach, die praktische Ausführung hingegen schwieriger. In diesem Beitrag stellen die Autoren die entscheidenden Kriterien einer vorhersagbaren Isolation vor und präsentieren eine Trockenlegungstechnik in einem Schritt-für-Schritt-Ablauf. Mit der Anwendung der vorgeschlagenen Strategie kann der Zahnarzt häufig auftretende Schwierigkeiten meistern und selbst in sehr komplizierten klinischen Situationen das volle Potenzial der absoluten Trockenlegung optimal nutzen.
Seiten: 200-216, Sprache: DeutschHein, Sascha / Tapia, Javier / Bazos, PanaghiotisDie Patienten stellen mittlerweile hohe Ansprüche an Zahnbehandlungen und fordern eine möglichst perfekte optische Integration der restaurativen Arbeiten. Infolgedessen haben Zahnärzte und Zahntechniker neue Methoden entwickelt, die eine genauere und objektivere Farbbestimmung und -angleichung ermöglichen und dennoch praktikabel bleiben. In den letzten 20 Jahren haben die digitalen Technologien gewaltige Fortschritte gemacht, allen voran die Digitalfotografie. Weil mit ihrer Hilfe die Bilder sofort visualisierbar sind oder weitergegeben werden können, hat sie eine unmittelbare und tief greifende Auswirkung auf die zahnmedizinische Praxis. Allerdings gibt es bislang keine einheitlichen Protokolle zur Aufnahme von Bildern und ihrer objektiven Analyse. Standardisierte Aufnahmen und anschließende objektive Analysen werden ermöglicht durch die Verwendung von gekreuzter Polarisierung und einer genormten Graukarte für den Weißabgleich in Kombination mit einem speziellen digitalen Spiegelreflexkameraprofil und einer digitalen Fotoverarbeitungssoftware, die im CIEL*a*b-Farbraum (1976) arbeiten. Ziel dieses systematischen Konzepts mit numerischer Quantifizierung ist es, den effektivsten und effizientesten Weg zu einer konsistenten und optimalen optischen Integration von Restaurationen zu finden. So können Zahnärzte und Zahntechniker, selbst wenn sie weit voneinander entfernt arbeiten, gemeinsam vorhersagbare Ergebnisse erreichen.
Seiten: 218-244, Sprache: DeutschVeneziani, MarcoZiel dieses Artikels ist es, die Indikationen für adhäsiv befestigte Restaurationen zu bestimmen und ein korrektes Schritt-für-Schritt-Protokoll für Zahnärzte zu entwickeln. Die neuen Regeln für die Kavitätenpräparation beruhen auf morphologischen Überlegungen zur Geometrie (Kronenäquator, Neigung der Höcker) und Struktur (Dentinkonkavität, Schmelzkonvexität). Es werden frühere Präparationskonzepte diskutiert, die nicht ausschließlich für adhäsive Restaurationen entwickelt wurden und deshalb für adhäsive Versorgungen nicht substanzschonend genug oder ungeeignet sind. Die neue Kavitätenform besteht aus kontinuierlich geneigten Kavitätenrändern (Hohlkehle oder konkave Abschrägung) im Bereich der axialen Wände, sofern diese sich koronal des Zahnäquators befinden. In approximalen Kästen und axialen Wänden, deren Ränder apikal des Zahnäquators liegen, wird eine 1,2 mm breite 90°-Stufe präpariert. Die Präparation der Okklusalfläche folgt der Anatomie und verzichtet auf Nuten und Ecken. Der Autor schlägt vor, auf Schulterpräparationen der Ränder um Höcker, okklusale Nuten und Pins zu verzichten, da sie weniger substanzschonend und für die Adhäsion ungeeignet sind und unnötig Dentin exponieren. Die praktischen Vorteile des vorgeschlagenen neuen "anatomischen" Präparationsdesigns sind: (1) qualitative Verbesserung der Adhäsion (optimaler Anschnitt der Schmelzprismen, Vergrößerung der verfügbaren Schmelzoberfläche), (2) Minimierung des freigelegten Dentins, (3) maximale Schonung der Zahnhartsubstanz (dank Kavitätengestaltung für die Zementierung mit restaurativen Kompositen, Verbesserung des Zementflusses und leichterer Überschussentfernung) und (4) optimale ästhetische Integration dank geneigter Ebenen, die zu besseren Übergängen zwischen Zahn und Restauration führen. Diese Präparationsregeln lassen sich für alle adhäsiv befestigten Restaurationen erfolgreich anwenden, sowohl bei klassischen Formen (Inlay, Onlay, Overlay) als auch bei neuen Restaurationstypen (additives Overlay, okklusales Veneer, Overlay-Veneer, Long-wrap-Overlay, adhäsive Krone). So wird ein Gleichgewicht zwischen Restauration und Prothetik hergestellt, das durch einen konservativen Umgang mit der Zahnhartsubstanz gekennzeichnet ist.
Seiten: 246-256, Sprache: DeutschWilson, David / Soileau, Kristi / Esquivel, Jonathan / Cordero, Adriana / Buchman, Wes / Maney, Pooja / Archontia Palaiologou, A.Ziel: Zu untersuchen, wie genau digitale Messinstrumente bei der Lagebestimmung von Gingivazeniten sind und die Reproduzierbarkeit der Messungen zwischen verschiedenen Untersuchern zu bestimmen.
Material und Methode: Insgesamt 108 Patient/-innen wurden an der Zahnklinik der Louisiana State University fotografiert. Die Aufnahmesituation, die Position der Digitalkamera und die Ausrichtung der Frankfurter Horizontalen waren bei allen Patienten einheitlich. Von allen Probanden wurde ein digitales Foto der sechs oberen Frontzähne mit den freien Gingivarändern aufgenommen. Intraoral wurde mit einem digitalen Messschieber der Abstand vom Gingivazenit zur Schneidekante am Zahn 11 gemessen. Auf jedem Foto wurde am Bildschirm eine Hilfslinie auf Höhe des Zenits von Zahn 11 eingezeichnet. Anschließend maßen drei kalibrierte Untersucher den Abstand von der Referenzlinie zu den Gingivazeniten der übrigen fünf oberen Frontzähne.
Ergebnisse: Bei keiner der Messungen traten statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Untersuchern auf. Die Zenite der zentralen Schneidezähne lagen bei 84,24 % der Untersuchten auf demselben Niveau, während die Zenite der lateralen Schneidezähne bei lediglich 58 % um ? 0,5 mm von denen der zentralen abwichen. Die Zenite der Eckzähne waren bei 43 % der Patienten ? 0,5 mm voneinander verschieden. Bei lediglich 28 % der Probanden lagen die Zenite aller Zähne von 13 bis 23 weniger als 0,5 mm auseinander. Die lateralen Schneidezähne lagen bei 90,8 % der Untersuchten auf oder unter einer von den zentralen Schneidezähnen zu den Eckzähnen gezogenen Linie.
Schlussfolgerungen: An Digitalfotos, die unter einheitlichen Bedingungen mithilfe eines Stadiometers aufgenommen und zur Erhebung ästhetischer Parameter verwendet wurden, können reproduzierbare Messungen durchgeführt werden.