Seiten: 215, Sprache: DeutschSchlegel, Karl AndreasSeiten: 221-231, Sprache: DeutschLiebermann, Anja / Pache, Christoph / Schweiger, Josef / Stawarczyk, Bogna / Huth, Karin C.Ein Fallbericht zum Einsatz des innovativen Denacam-SystemsEine präoperative Planung der Implantatposition vereinfacht sowohl die Implantation als auch die prothetische Versorgung. Es stehen verschiedene Planungsoptionen zur Verfügung - von der Freihandimplantation mit vorheriger Planung mittels Panoramaschichtaufnahme (PSA) und Positionierungsschiene bis hin zu vollnavigierten statischen Bohrschablonen. Daneben gibt es die computergestützten dynamischen Navigationssysteme, die sich wie die vollnavigierten Bohrschablonen auf einen 3-D-Datensatz stützen. Das dynamische Echtzeitnavigationssystem Denacam-System (Fa. mininavident, Liestal, Schweiz; CE Zertifizierung seit 2018) verwendet intraoral einen kleinen, konfektionierten keramischen Marker, um die geplante Implantat- und Echtzeitposition des Implantatbohrers während des Bohrprozesses aufeinander abzustimmen. Während der Implantatbohrung sieht der Behandler auf einem Bildschirm die zeitgetreue Bohrerposition im 3-D-Datensatz zusammen mit der Planung sowie einer Zielgrafik (Abweichung in Winkel, Tiefe und Eintrittspunkt). Im folgenden Patientenfall werden ein digitaler Workflow zur implantologischen Versorgung einer Einzelzahnlücke unter Anwendung des Denacam-Systems und die anschließende prothetische Versorgung beschrieben.
Schlagwörter: 3-D-Echtzeitnavigationssystem, Denacam-System, Einzelzahnversorgung, Implantation, digitaler Workflow, Scanbody, Titanklebebasis, 3-D-gedrucktes Arbeitsmodell
Seiten: 233-248, Sprache: DeutschKette, Alexandra / Pausch, Tobias / Wagner, Wilfried / Al-Nawas, Bilal / Nölken, RobertErste Ergebnisse einer prospektiven randomisierten StudieZiel der prospektiven Studie ist es, das Überleben und die periimplantäre Hart- und Weichgewebestabilität nach Sofortimplantation von von Astra Tech OsseoSpeed EV 5.4S Implantataten in Molarenextraktionsalveolen und periimplantärer Defektaugmentation mit autologen Knochenspänen oder alloplastischem Knochenersatzmaterial (KEM) zu evaluieren. Material und Methoden: 50 Implantate wurden inseriert. Die periimplantäre Defektaugmentation erfolgte randomisiert mit autologem Knochen (AK) oder einem biphasischem KEM (Symbios, SY). Primäres Erfolgskriterium war das Implantatüberleben, als sekundäre Kriterien wurden das marginale Knochenniveau, die orobukkale Alveolarkammbreite, die periimplantären Sondierungstiefen und der Implantaterfolg beurteilt. Ergebnisse: Ein Implantat der SY-Gruppe ging verloren. 49 Implantate wurden durchschnittlich 14 Monate nachuntersucht. Die Überlebenswahrscheinlichkeit betrug bei der AK-Gruppe 100 %, bei der SY-Gruppe 96 %. Das Knochenniveau regenerierte von −7,5 mm bei Insertion auf −0,3 mm unterhalb der Implantatschulter bei der letzten Nachuntersuchung. Die Alveolarkammbreite änderte sich um −0,9 mm (AK) bzw. +0,3 mm (SY) 1 mm apikal der Implantatschulter, um −1,1 mm (AK) bzw. +0,2 mm (SY) 3 mm und um −0,8 mm (AK) bzw. +0,6 mm (SY) 6 mm apikal des Niveaus. Acht Implantate (3 AK, 5 SY) zeigten einen approximalen Knochenverlust > 1 mm oder Sondierungstiefen > 5 mm. Zusammenfassung: Die ersten Ergebnisse belegen eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit, eine gute Defektregeneration und eine geringe orobukkale Resorption bei Molarensofortimplantaten ohne signifikante Unterschiede für die Augmentationsmaterialien.
Schlagwörter: Sofortimplantation, Molarenextraktionsalveole, großer Implantatdurchmesser, marginales Knochenniveau, Alveolarkammbreite, Alveolarkammerhalt, Defektaugmentation, autologer Knochen, alloplastisches Knochenersatzmaterial
Seiten: 251-262, Sprache: DeutschNölken, Robert / Pausch, Tobias / Ly, Thu-My / Schiegnitz, Eik / Al Nawas, Bilal / Wagner, WilfriedEin voluminöseres Implantatdesign könnte die Kongruenz zwischen einer Molarenextraktionsalveole und einem Zahnimplantat verbessern und neben einer verbesserten Primärstabilität auch zu einer geringeren orobukkalen Knochenresorption führen. Ziel dieser retrospektiven, monozentrischen Kohortenstudie war daher, die klinische Anwendbarkeit von Implantanten des Typs Astra Tech Implant System (ATIS) OsseoSpeed™ EV 5,4 S als Sofortimplantat in Molarenextraktionsalveolen in einem Nachuntersuchungszeitraum von ein bis vier Jahren zu prüfen. Material und Methoden: Bei 58 Patienten wurden 65 Implantate als Sofortimplantat in das Zentrum einer Molarenextraktionsalveole inseriert. Die periimplantären Defekte wurden simultan mit autologen Knochenspänen vom Unterkieferwinkel augmentiert. Alle Implantate wurden mit Healingabutments für eine transgingivale offene Einheilung versorgt. Nach drei Monaten Einheilung erfolgte die definitive Versorgung. Primäres Erfolgskriterium war das Implantatüberleben, als sekundäre Kriterien wurden das marginale Knochenniveau, die orobukkale Breite des Alveolarkamms, die periimplantären Sondierungstiefen und der Implantaterfolg beurteilt. Ergebnisse: Fünf Patienten mit 6 Implantaten erschienen nicht zur Implantatkontrolle (drop-out). Die verbliebenen 59 Implantate bei 53 Patienten (28 Männer, 25 Frauen, Durchschnittsalter 53,5 Jahre) wurden durchschnittlich 24 Monate nachuntersucht. Kein Implantat ging verloren. Das approximale Knochenniveau regenerierte von −6,6 mm unterhalb des Implantatschulterniveaus bis auf das Schulterniveau bei der letzten Nachuntersuchung. Die orobukkale Breite des Alveolarkamms veränderte sich von 10,6 mm auf 9,8 mm (-7,5%) auf dem Niveau 1 mm apikal der Implantatschulter, von 11,2 mm auf 10,9 mm (2,7 %) auf 3 mm und von 12,3 mm auf 11,8 mm (-4,1 %) auf 6 mm. Vier Implantate zeigten einen approximalen Knochenverlust von mehr als 1 mm unterhalb des Schulterniveaus oder Sondierungstiefen von mehr als 5 mm. Rauchen, unzureichende Mundhygiene und parodontale Vorerkrankung erhöhten das Risiko für die Implantatversorgung. Zusammenfassung: Die klinischen und radiologischen Ergebnisse belegen, dass ein breiteres Implantatdesign den marginal Knochen zirkulär erhalten kann und in der Lage ist, das Ausmaß der orobukkalen Resorption zu reduzieren, wenn es als Sofortimplantat in Molarenextraktionsalveolen inseriert wird.
Schlagwörter: Sofortimplantation, Molarenextraktionsalveole, großer Implantatdurchmesser, marginales Knochenniveau, Alveolarkammbreite, Alveolarkammerhalt
Seiten: 265-282, Sprache: DeutschUrban, KentTherapie einer generalisierten Parodontitis Stadium III (Grad C)Zähne mit einer ungünstigen parodontalen Prognose werden immer häufiger extrahiert und durch dentale Implantate ersetzt. Unter Berücksichtigung mechanischer sowie biologischer Komplikationen in der Implantologie sollte der eigene Zahn so lange wie möglich erhalten werden. Einer Implantation sollten im parodontal geschädigten Gebiss eine Parodontitistherapie, eine gründliche Prüfung der Anamnese sowie der Compliance vorangestellt werden. So können insbesondere biologische Komplikationen reduziert werden. Der hier beschriebene Patientenfall zeigt die Behandlung einer generalisierten Parodontitis Stadium III (Grad C) mit konservativer Therapie, anschließender implantologischer Rehabilitation und CAD/CAM-gefertigter Prothetik.
Schlagwörter: Parodontitis, Periimplantitis, Neue Klassifikation, CAD/CAM, Implantologie, adjuvante systemische Antibiose
Seiten: 285-292, Sprache: DeutschHanisch, Marcel / Kapitzka, Boris / Suwelack, Dominik / Kleinhenz, JohannesEin FallberichtDie Epidermolysis bullosa dystrophica (DEB) beschreibt eine Form der erblichen Epidermolysis bullosa (EB), welche durch Fragilität von Haut und Schleimhäuten gekennzeichnet ist und sich mit Blasenbildung manifestiert. Im Zusammenhang mit zahnärztlichen und oralchirurgischen Maßnahmen ist bei diesen Patienten insbesondere mit Blasenbildungen und dem Ablösen der Mundschleimhaut an allen Arealen, die Druck und Berührung ausgesetzt sind, zu rechnen. Die zahnärztlich-prothetische Versorgung von Patienten mit DEB ist herausfordernd - insbesondere, wenn die Erkrankung mit einer Mikrostomie einhergeht. Generell sollten nach Möglichkeit festsitzende Versorgungen angestrebt werden. Implantate können dabei einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität leisten. Im Rahmen dieses Beitrags wird der komplexe Fall einer Patientin mit DEB präsentiert, welcher durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Oralchirurgie und Prothetik versorgt werden konnte.
Schlagwörter: Epidermolysis bullosa, Implantologie, mundgesundheitsbezogene Lebensqualität, blasenbildende Mundschleimhauterkrankungen
Seiten: 295-302, Sprache: DeutschHanisch, Marcel / Blanck-Lubarsch, Moritz / Kapitzka, Boris / Suwelack, Dominik / Kleinhenz, JohannesEin FallberichtDas Bloch-Sulzberger-Syndrom (Synonym: Incontinentia pigmenti; ORPHA: 464) beschreibt eine X-chromosomal vererbte Genodermatose, welche sich mit individuell variierenden Anomalien von Haut, Haaren, Nägeln, Zähnen, Augen und des zentralen Nervensystems manifestiert. An oralen Manifestationen werden bei den Betroffenen üblicherweise Formanomalien der Zähne (Zapfenzähne) und Zahnnichtanlagen (Hypodontie, Oligodontie) beschrieben, welche als Nebenkriterium für die Diagnose des Bloch-Sulzberger-Syndroms gelten. Im hier präsentierten Beitrag wird erstmals die komplexe kieferorthopädische, implantologische und prothetische Versorgung einer jungen Patientin mit dem Bloch-Sulzberger-Syndrom durch eine erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopädie, Oral-/Kieferchirurgie und Prothetik beschrieben.
Schlagwörter: ektodermale Dysplasie, Zahnnichtanlagen, Implantologie, mundgesundheitsbezogene Lebensqualität, Bloch-Sulzberger-Syndrom
Seiten: 305-306, Sprache: DeutschWeber, HeinerSeiten: 309-316, Sprache: DeutschWolfart, StefanZusammenfassungen wichtiger implantologischer Artikel aus internationalen Zeitschriften