Seiten: 235-245, Sprache: DeutschBeer, Susanne / Nolker, Marie-Luise / Markovic, Ljubisa / Beer, RudolfDas Ziel dieser Studie war es, die Reinigungsleistung des Mtwo-Systems zu untersuchen. Es wurde gepruft, ob die klinische Erfahrung sowie der Zahntyp Einfl uss auf die Qualitat der Wurzelkanalaufbereitung haben. Dazu wurden von 60 extrahierten Zahnen jeweils 49 Wurzelkanale von einer klinisch erfahrenen Zahnarztin und einer in der maschinellen Wurzelkanalaufbereitung unerfahrenen Studentin aufbereitet. Anhand der Parameter "Debris" und "Smear layer" wurde die Reinigungsleistung beurteilt und mit Hilfe von Referenzfotografi en und einem funfstufi gen Scoring-System ausgewertet. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass ein klinisch erfahrener Behandler ebenso wie ein unerfahrener Behandler gute Resultate mit dem Mtwo-System erzielen kann.
Schlagwörter: Wurzelkanalreinigung, Wurzelkanalaufbereitung, klinische Erfahrung, Mtwo
Seiten: 249-258, Sprache: DeutschWefelmeier, Michael / Kaup, Markus / Duda, Sven / Robotta, Peter / Dammaschke, TillDer Einsatz von Glukokortikoiden in der Endodontologie wurde besonders in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts intensiv erforscht; neuere Studien liegen dagegen kaum vor. Im Fall einer direkten Überkappung oder der Behandlung eines infi zierten Wurzelkanalsystems bewirkt ein Glukokortikoid zwar häufi g Beschwerdefreiheit und täuscht eine Heilung vor, gestattet jedoch den Mikroorganismen, sich nahezu ungehindert zu vermehren. Daher ist die Anwendung dieser Substanzen in solchen Fällen kontraindiziert. Bei einer indirekten Überkappung zeigen sich kortikoidhaltige Medikamente gegenüber Kalziumhydroxidpräparaten unterlegen. Bei traumatisch bedingten Resorptionen scheint der Einsatz kortikoidhaltiger Präparate im Wurzelkanal die Therapie der Wahl zu sein, da klastische Zellen durch diese Medikamente gehemmt werden. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Verwendung von Glukokortikoiden in der Endodontie vermieden werden sollte, wenn es auch um die Elimination von Mikroorganismen geht.
Schlagwörter: Glukokortikoid, Steroid, Kortikoid, medikamentöse Wurzelkanaleinlage, Pulpa
Seiten: 261-276, Sprache: DeutschSaunders, ElizabethIn Bezug auf die endodontische Behandlung älterer Patienten existieren viele tradierte und zum Teil falsche Auffassungen. Insgesamt zeigen sich mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede zwischen der endodontischen Behandlung älterer und jüngerer Patienten. Die wichtigste Ähnlichkeit besteht darin, dass unabhängig vom Alter des Patienten Pulpaerkrankungen und die resultierende periradikuläre Parodontitis durch Mikroorganismen verursacht werden. Die Voraussetzungen für die Eliminierung dieser Bakterien und ihrer Endotoxine und für die Prävention einer erneuten bakteriellen Besiedelung des Wurzelkanals sind die biomechanische Präparation bzw. Reinigung und eine hermetische Füllung des Wurzelkanalsystems. Bei der Behandlung biologisch älterer Zähne sind also tatsächlich technische Herausforderungen zu meistern. Die Diagnose des Pulpazustands, insbesondere bei Zähnen mit ausgedehnten Restaurationen, und die Instrumentierung kalzifi zierter Pulpakammern, die in enge und gekrümmte Wurzelkanäle einmünden, stellen besonders schwierige Situationen dar. Es sind genaue Kenntnisse über den physiologischen Alterungsprozess des Pulpa-Dentin-Komplexes erforderlich, um mögliche klinische Probleme zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Nur aufgrund des Alters sollten einem Patienten die potenziellen Vorteile einer endodontischen bzw. restaurativen zahnärztlichen Behandlung nicht verweigert werden.
Schlagwörter: Ältere Patienten, Wurzelkanalbehandlung, Revision, Diagnostik, therapeutische Maßnahmen
Seiten: 287-294, Sprache: DeutschNoetzel, JörnWurzelperforationen stellen ein erhöhtes Risiko für den langfristigen Zahnerhalt dar, und ihre Behandlung ist oftmals eine Herausforderung. In der vorliegenden Fallpräsentation wird eine Neuversorgung eines solchen Defekts an einem Oberkieferschneidezahn beschrieben, der einige Wochen zuvor während der Präparation für einen metallischen Stift-Stumpf-Aufbau verursacht worden war. Die Prognose war aufgrund der Größe der Perforation, der zu vermutenden mikrobiellen Infektion und der Lage im koronalen Wurzelkanaldrittel als relativ ungünstig einzuschätzen; andererseits sprachen die gute Zugänglichkeit und die marginale Integrität des Parodonts für den Versuch des Zahnerhalts. Darüber hinaus mussten von diesem und zwei weiteren Schneidezähnen Stift-Stumpf- Aufbauten entfernt und die Wurzelkanalfüllungen revidiert werden. Quarzfaserstifte und adhäsive Aufbaufüllungen ermöglichten die restaurative Neuversorgung mit Vollkeramikkronen. Der fehlende vierte Schneidezahn wurde durch ein Implantat in Kombination mit einer Vollkeramikkrone ersetzt.
Schlagwörter: Adhäsivtechnik, Implantat, MTA, Perforation, Quarzfaserstift, Revision, Vollkeramik
Seiten: 295-300, Sprache: DeutschYüksel, Senay / Stoll, RichardAls Gemination wird eine unvollständige Zahnkeimteilung bezeichnet, bei der die entsprechenden Zähne im Symmetrievergleich bis zu doppelt so breit sein können und oft eine Furche oder Kerbe in der Schneidekante und Bukkalfl äche aufweisen. Radiologisch kann man neben einer ebenfalls breiteren Zahnwurzel ein gemeinsames Pulpakavum erkennen, das sich koronal herzförmig aufzweigen kann. Insgesamt ist die Zahnzahl im Gebiss unverändert. Die Gemination, die bei Schneidezähnen und im Milchgebiss häufi ger auftritt, wird meist aus ästhetischen Gründen behandelt. Der vorliegende Fallbericht schildert die endodontische Behandlung einer vermutlich traumatisch bedingten Pulpanekrose eines mittleren Oberkieferschneidezahns mit Gemination.
Schlagwörter: Gemination, Zahnkeimteilung, Pulpanekrose, Wurzelkanalbehandlung