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Die implantologische Versorgung eines gering bezahnten oder zahnlosen Patienten verlangt nach konsequenter Teamarbeit, bei der Zahnarzt und Zahntechniker eng miteinander interagieren. Das Autorenteam stellt ein durchdachtes und im Arbeitsalltag bewährtes implantatprothetisches Konzept für die festsitzende Sofortversorgung zahnloser Kiefer (Safe on Four®, Fa. SIC invent) vor und sensibilisiert dafür, dass die Ansprüche eines Patienten nur als Team erfolgreich realisiert werden können.
Schlagwörter: Implantatprothetik, Sofortversorgung, Teamarbeit, abgewinkelte Implantataufbauten, Schablone
Versorgung mithilfe von SICvantage max und Morse Taper
In der dentalen Implantologie stehen möglichst einfache Therapieprotokolle im Fokus der Entwicklung. Diese Vereinfachung sollte jedoch nicht zulasten des abgesicherten Therapieerfolges gehen. Im Gegenteil - idealerweise werden auf einfachem Weg verbesserte Ergebnisse erzielt. Vorgestellt wird ein mögliches Vorgehen bei der Sofortimplantation. Das SICvantage max (SIC invent, Basel, Schweiz) ermöglicht bei entsprechenden Voraussetzungen eine hohe Primärstabilität und lässt aufgrund einer neuartigen Implantat-Abutment-Verbindung (Morse Taper) eine schraubenfreie prothetische Versorgung zu. Ergebnis ist ein effizienter und zugleich sicherer Workflow.
Schlagwörter: Implantatprothetik, Sofortimplantation, Therapieprotokoll, Morse Taper, schraubenfrei
Nach Teilextraktion des Zahns unter Erhalt des bukkalen Wurzelanteils
Die Dimensionsstabilität der bukkalen Knochenwand stellt nach Zahnextraktion im Oberkiefer-Frontzahnbereich eine grundlegende Voraussetzung für eine vorhersehbare ästhetisch ansprechende und funktionsfähige implantatgetragene oder konventionelle prothetische Versorgung dar. Für den Alveolarkammerhalt kommen zahlreiche Verfahren und Materialien infrage. Ob ihr Einsatz zum gewünschten Erfolg führen kann, ist auf Grundlage der derzeitigen Evidenz noch nicht eindeutig geklärt. Zudem sind die meisten Augmentationsverfahren sehr material- und zeitaufwendig. Eine Möglichkeit, mittels einer minimal-invasiven Vorgehensweise die bukkale Alveolarfortsatzkontur vorhersehbar zu erhalten, scheint mittels einer schonenden Teilextraktion der Zahnwurzel unter Belassen des vestibulären Wurzelanteils zu bestehen. Im vorliegenden Übersichtsartikel werden klinische Einsatzbereiche dieses Verfahrens, welches auch als Socket-Shield-Technik bezeichnet wird, anhand dreier Patientenfälle vorgestellt.
Schlagwörter: Ridge-Preservation, bukkale Knochenlamelle, Sofortimplantation, Sofortbelastung, verzögerte Belastung, Socket-Shield-Technik, Pontic-Shield-Technik, minimal-invasives Vorgehen
Aspekte innerhalb der integrativen ganzheitlichen Zahnmedizin im Team
Der Wunsch nach einem "biologischen" Zahnersatz ist bei vielen Patienten hoch - oft unabhängig von etwaigen Materialunverträglichkeiten. Anhand eines Patientenfalles wird in diesem Beitrag ein Weg zum metallfreien teleskopierenden Zahnersatz dargestellt. Das Autorenteam plädiert dafür, alle für die prothetische Restauration benötigten Materialien kritisch in Bezug auf Biokompatibilität und Wechselwirkungen zu betrachten. Gerüstwerkstoffe (z. B. thermoplastischer Hochleistungskunststoff) müssen ebenso wie der Kunststoff für die prothetische Gingiva, Verblendmaterialien und Verbundwerkstoffe den Anforderungen an Biokompatibilität gerecht werden.
Schlagwörter: Teleskop, zahnloser Oberkiefer, metallfrei, Zirkonabutment, Kaltplasmabehandlung
Materialkenntnis und -verständnis als Erfolgsgrundlage für eine langzeitstabile Implantatbrücke
Mit den thermoplastischen Hochleistungspolymeren (PEEK) hat sich in den letzten Jahren eine für die dentale Anwendung neue Werkstoffgruppe etabliert. Materialien wie das PEEK-basierte BioHPP erweitern die fall- und patientenspezifischen Versorgungsmöglichkeiten auf dentalen Implantaten. Das Einsatzspektrum eines solchen Thermoplasts reicht von individuellen Abutments bis hin zu zirkulären Brückengerüsten für verschraubte oder verklebte Suprakonstruktionen. Werden bei der Verblendung frästechnisch hergestellter BioHPP-Gerüste die herstellerseitig empfohlenen Schritte beachtet, sind verblendete Gerüste unter funktionalen wie ästhetischen Aspekten eine Alternative zu metall- oder vollkeramischen Versorgungen.
Schlagwörter: Polyetheretherketon (PEEK), BioHPP, Implantatbrücke, Verblendschalen, Komposit
Berichtet wird über den Fall einer vitalen 64-jährigen Patientin. Wegen klinisch manifester Unverträglichkeiten auf Metalle und eines reduzierten Zahnbestands wünschte sie sich einen festsitzenden, implantatgetragenen metallfreien Zahnersatz. Außerdem sollte die Behandlung für sie möglichst schonend erfolgen. Die Patientin konnte mit zweiteiligen Keramikimplantaten sowie Kronen und Brücken aus Zirkondioxidkeramik sowohl funktionell als auch ästhetisch hochwertig versorgt werden.
Schlagwörter: Zweiteilige Keramikimplantate, Abutment, Zirkondioxid, Implantatprothetik, Ästhetik, Interimsversorgung
Schrittweises Vorgehen im Sinnes eines prothetischen Backward Plannings
Parodontal vorgeschädigte und nicht erhaltungswürdige Zahnsysteme erfordern bei einer Implantation ein stringent strukturiertes prothetisches Vorgehen. Die Abformung für die definitive Arbeit mittels der unterfütterten temporären Brücken für den Ober- und Unterkiefer erspart dabei allen Beteiligten Zeit und Kosten und ist ebenso exakt wie eine offene, verblockte Abformung. Denn alle prothetisch relevanten Parameter wurden im Sinne eines prothetischen Backward Plannings bereits in der Sofortversorgung erfasst.
Schlagwörter: Sofortimplantation, Sofortversorgung, Parodontitis, Verblendschalen, Sky fast and fixed
Beim betagten Patienten ist aufgrund von Kieferkamm-atrophie und vom Patienten nicht erwünschtem oder zu risikoreichem Knochenaufbau oftmals eine festsitzende Versorgung nicht mehr möglich. Hier bieten herausnehmbare, Locatoren retinierte Suprakonstruktionen eine in vielerlei Hinsicht überzeugende Alternative. Aufgrund neuer Werkstoffe, wie dem PEEK-basierten, biokompatiblen BioHPP, lässt sich die Tertiärstruktur gewebefreundlich und gewichtsreduziert gestalten.
Schlagwörter: Locator, Alterszahnmedizin, herausnehmbarer Zahnersatz, Implantatprothetik, PEEK, BioHPP, Thermoplast
Berichtet wird über den Fall einer 23-jährigen Patientin, deren Zahn 21 infolge eines Rezidivs der endodontischen Behandlung nicht mehr erhaltungswürdig war und extrahiert werden musste. Als Maßnahme zum Lückenschluss wurde ein Keramikimplantat inseriert, da der Metallstift der Stiftkrone aufgrund von Unverträglichkeitsreaktionen bereits durch einen Glasfaserstift ersetzt worden war. Die Patientin konnte nach Extraktion und Socket Preservation mit einem einteiligen Keramikimplantat sowie einer vollkeramischen Krone metallfrei und sowohl funktionell als auch ästhetisch hochwertig versorgt werden.
Schlagwörter: Keramikimplantate, Materialauswahl, Patientenführung, Socket Preservation, Titanunverträglichkeit
Die steigende Akzeptanz der Implantattherapie führt zu einer Zunahme von Patientenfällen, bei denen eine Implantation von Standardimplantaten nur in Zusammenhang mit einer umfangreichen Augmentationstechnik möglich ist. Durch die Anwendung von ultrakurzen Implantaten konnte im Oberkiefer bei 131 von 164 durchgeführten Implantatinsertionen (79,8 %) auf einen externen Zugang mit Eröffnung der Kieferhöhle verzichtet werden. Im Unterkiefer wurde mit der Insertion von 56 von 143 Implantaten (39 %) auf eine Nervlateralisation oder vertikale Augmentation verzichtet. Das erhöhte Kronen-Implantat- Verhältnis zeigte keine Komplikationen wie Abutmentlockerungen, Periimplantitis oder periimplantären Knochenverlust. Die Anwendung von ultrakurzen Implantaten mit einem Klemmkonus ermöglicht eine sichere und reproduzierbare implantatprothetische Rehabilitation unter Vermeidung der Komplikationsrisiken bei der notwendigen Augmentationstechnik für Implantate mit Standarddimensionen.
Schlagwörter: Kurze Implantate, Behandlungsplanung, Sinusbodenelevation, Nervlateralisation, Vertikale Augmentation, Komplikationsvermeidung