Parodontologie, 2/2024
Seiten: 185-196, Sprache: DeutschEger, Thomas / Wörner, Felix / Thierbach, Rene / Weyer, Jochen
In Abhängigkeit von Tabakkonsum und TabakentwöhnungSchwere Parodontitisformen führen unbehandelt häufiger zu Zahnverlust und sind beim Stadium IV bereits bei Behandlungsbeginn mit multiplem Zahnverlust verbunden. Tabakkonsum ist ein modifizierbarer Parodontitis-Risikofaktor, den Patienten selbst beeinflussen können. Ziel dieser retrospektiven Studie an Patienten mit generalisierter Parodontitis im Stadium III oder IV und adhärenter unterstützender Parodontitistherapie (UPT) über mindestens 20 Jahre war es, die Auswirkungen einer Tabakentwöhnung oder eines reduzierten Zigarettenkonsums auf den jährlichen Zahnverlust zu bestimmen. 276 Parodontitispatienten (48 % Raucher), die sich in einer UPT befanden, konnten hierfür über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren (1. UPT bis Enduntersuchung: 23,6 ± 2,8 Jahre) nachuntersucht werden, darunter 90 Nieraucher (NR), 54 ehemalige Raucher (ER), 68 Raucher mit einem Konsum von 1−10 Zigaretten am Tag (R1) sowie 64 Raucher mit täglich mehr als 10 Zigaretten (R2) bei der Erstuntersuchung. 51 rauchende Patienten wurden während der UPT zu Nichtrauchern. In der R1-Gruppe schafften 61 % der Patienten eine Tabakentwöhnung. In der R2-Gruppe schafften dies 15 % und weitere 26 % reduzierten den Tabakkonsum auf das Niveau der R1-Gruppe. In der UPT betrug der Zahnverlust über alle Gruppen hinweg 0,15 Zähne pro Jahr. Die jährlichen Zahnverlustraten in den Gruppen NR, ER und R1 betrugen 0,11 Zähne. In der R2-Gruppe mit erfolgreicher Tabakentwöhnung ergab sich eine jährliche Zahnverlustrate von 0,18 Zähnen. Bei Reduktion auf maximal 10 Zigaretten pro Tag lag diese bei 0,26 Zähnen und bei weiterhin bestehendem hohem Tabakkonsum bei 0,29 Zähnen. Die Tabakentwöhnung in der langjährigen UPT hat bei Patienten mit schwerer Parodontitis einen signifikant positiven Effekt bezüglich der Reduktion eines weiteren Zahnverlustes.
Schlagwörter: Parodontitis, Stadium III/IV, Tabakentwöhnung, Zahnverlust, unterstützende Parodontaltherapie
Parodontologie, 2/2024
Glossar der Grundbegriffe für die PraxisSeiten: 197-204, Sprache: DeutschEickholz, Peter / Klein, Filip / Eger, Thomas
Periimplantäre Erkrankungen: DiagnostikParodontologie, 1/2024
Seiten: 9-15, Sprache: DeutschJockel-Schneider, Yvonne / Eger, Thomas / Kocher, Thomas
2019 gab es weltweit ca. 1,1 Milliarden Patienten mit einer diagnostizierten schweren Parodontitis. Allein in Deutschland leiden schätzungsweise 10−11 Millionen Menschen an einer schweren Form (Stadium III und IV). Diese Patientengruppe (insbesondere beim Vorliegen des Stadiums IV) ist häufig nicht nur parodontal kompromittiert, sondern auch allgemeinmedizinisch vulnerabel. Daher reicht eine alleinige systematische Parodontitistherapie in vielen dieser Fälle nicht aus, um einen langfristigen Zahnerhalt mit einer zufriedenstellenden Rehabilitation des Patienten gewährleisten zu können. In der Regel ist eine umfassende multidisziplinäre Behandlung mit prothetischen, implantologischen und/oder kieferorthopädischen Maßnahmen zur oralen Rehabilitation erforderlich. Die Leitlinie zur Behandlung von Stadium-IV-Parodontitis befasst sich mit diesen komplexen Herausforderungen in der Zahnmedizin. Basierend auf der Leitlinie der European Federation of Periodontology (EFP) und angepasst an das deutsche Gesundheitssystem konzentriert sich dieser Überblick auf die Empfehlungen der Leitlinie zur Sicherstellung eines langfristig stabilen Behandlungserfolgs. Die Leitlinie zur Behandlung von Stadium-IV-Parodontitis ergänzt die bestehende Leitlinie zu Stadium-I−III-Parodontitis, um evidenzbasierte und patientenzentrierte Behandlungsentscheidungen zu unterstützen.
Manuskripteingang: 07.01.2024, Annahme: 29.01.2024
Schlagwörter: Leitlinie, Parodontitis, Stadium IV, Langzeitergebnisse
Oral Health and Preventive Dentistry, 1/2021
Open Access Online OnlyPeriodontologyDOI: 10.3290/j.ohpd.b1993989, PubMed-ID: 34505499Seiten: 449-456, Sprache: EnglischWörner, Felix / Eger, Thomas / Simon, Ursula / Wolowski, Anne
Purpose: Dental symptoms of post-traumatic stress disorder (PTSD) patients include a majority of painful temporomandibular joint and masticatory muscle findings, restricted mouth opening, and pronounced attritions. Traumatic occlusal force resulting in injury of the teeth and/or the periodontal attachment apparatus may exceed the adaptive capacity of the individual person or site. This observational cross-sectional study in soldiers with PTSD and a non-PTSD control group after military deployments aimed to evaluate a possible relationship between bruxism and periodontal diagnosis.
Materials and Methods: Ninety-six in-patients and 27 out-patients (21 women, 102 men) with specialist-confirmed PTSD and bruxism after up to 17 foreign assignments, and 36 male non-PTSD controls with up to 15 foreign assignments underwent general dental, functional, and periodontal examinations.
Results: All three groups showed no statistically significant differences in terms of age (34.8 ± 8.6 years), number of teeth (n: 26.3 ± 3.4), status of dentition (DMFT 9.7 ± 6.6), incidence of periodontitis (36%) and recessions (n: 5.8 ± 5.7). From the control group to the out-patient group to the in-patient group, the proportion of smokers and tobacco use increased statistically significantly, as did the extent of attrition. In the in-patient group, with statistically significantly lower educational levels, the number of perceived prophylaxis sessions was statistically significantly reduced in the last two years.
Conclusions: Taking into account the retrospective recording of the last traumatic event, the average time of five years until therapy does not seem to have any consequences for the frequency and severity of inflammatory periodontal disease, recession, and wedge-shaped defects in soldiers with bruxism in PTSD, regardless of the need for in-patient or out-patient treatment.
Schlagwörter: attrition, bruxism, periodontitis, PTSD, tobacco
Parodontologie, 2/2020
KongressberichtSeiten: 219-222, Sprache: DeutschWörner, Felix / Eger, Thomas
Gemeinschaftstagung 28. Symposium Parodontologie der Bundeswehr, 26. Frühjahrstagung der Neuen Arbeitsgruppe Parodontologie e. V. und 31. Jahrestagung des Arbeitskreises Psychologie und Psychosomatik in der ZahnheilkundeParodontologie, 3/2019
KongressberichtSeiten: 283-286, Sprache: DeutschWörner, Felix / Eger, Thomas
Parodontologie, 3/2018
Seiten: 227-237, Sprache: DeutschEger, Thomas / Wörner, Felix / Brinkmann, Anja / Göller, Thomas / Raffel, Bernhard / Kasaj, Adrian
Auswirkungen systemischer Antibiotika und eines bewusstseinsbildenden TabakentwöhnungskonzeptesDas primäre Ziel dieser Pilotstudie war es, den Effekt eines Tabakentwöhnungsprogramms während einer nichtchirurgischen Parodontaltherapie (FMDSRP) aufgrund einer chronischen Parodontitis zu bewerten, denn ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung einer chronischen Parodontitis ist das Rauchen, meist von Zigaretten. Das Tabakentwöhnungsprogramm beinhaltete bewusstseinsbildende Aufklärung und Motivation in sechs bis acht Behandlungssitzungen. Sekundäres Ziel war es, den Effekt einer systemischen Antibiotikatherapie auf die nichtchirurgische Parodontaltherapie im Vergleich von Nichtrauchern und Rauchern zu bestimmen.
Material und Methoden: Im Falle einer klinischen Indikation für eine das FMDSRP begleitende systemische Antibiose zur Reduktion von Aggregatibacter actinomycetemcomitans erfolgte diese mit Amoxicillin (3 x 500 mg/Tag) + Metronidazol (3 x 400 mg/Tag) bei 18 Patienten für sieben Tage; im Falle eines Nachweises von Porphyromonas gingivalis und Tannerella forsythia erfolgte eine Antibiose mit Azithromycin (1 x 500 mg/Tag) für drei Tage bei 26 Patienten oder Metronidazol (3 x 400 mg/Tag) bei 15 Patienten für zehn Tage. Jeweils im Abstand von sechs bis zwölf Wochen erfolgten weitere Behandlungssitzungen im Rahmen der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) bis keine blutenden Sondierungstiefen (ST) > 6 mm bestanden. Anschließend wurde die UPT in Abständen von drei Monaten bis zur Abschlussuntersuchung ein Jahr nach FMDSRP fortgeführt.
Ergebnisse: Je 57 Raucher (R) und Nichtraucher (NR, Durchschnittsalter 48 ± 8 Jahre, absolvierten die nichtchirurgische Parodontaltherapie (Sitzungen 1-3). 51 R und 50 NR (davon sieben ehemalige R) schlossen die Studie nach einem Jahr ab. Sieben R waren nach einem Jahr rauchfrei (RF: 14 %). Die Reduktion der tiefen Zahnfleischtaschen war in der Gruppe RF mit 87 % höher als bei NR (75 %) und R (73 %). Bei Studienende bestanden keine Unterschiede bezüglich der klinischen Untersuchungsparameter Bluten nach Sondieren, moderaten ST und der Reduktion des Plaque-Control-Records zwischen den Gruppen. Die Cotininspiegelbestimmung bei Studienende bestätigte die Tabakentwöhnung bei NR- und RF-Patienten.
Schlussfolgerungen: Bei Rauchern, Nichtrauchern sowie aktuell tabakentwöhnten Patienten war die Therapie, unabhängig von den unterschiedlichen systemischen Antibiotikatherapien, im einjährigen Untersuchungszeitraum erfolgreich.
Schlagwörter: Parodontitis, Tabakentwöhnung, nichtchirurgische Parodontaltherapie, systemische Antibiotika
Parodontologie, 3/2018
KongressberichtSeiten: 311-314, Sprache: DeutschWörner, Felix / Eger, Thomas
24. Graduiertenkolleg der DG PARO / 26. Symposium Parodontologie der Bundeswehr / 24. Frühjahrstagung der NAgPThe International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 2/2017
DOI: 10.11607/jomi.5361, PubMed-ID: 28291859Seiten: 415-422, Sprache: EnglischManiewicz, Sabrina / Buser, Ramona / Duvernay, Elena / Vazquez, Lydia / Loup, Angelica / Perneger, Thomas V. / Schimmel, Martin / Müller, Frauke
Purpose: To describe the survival rate and peri-implant bone loss in very old patients dependent for their activities of daily living (ADL), treated with mandibular two-implant overdentures (IODs) in the context of a previously reported randomized controlled trial.
Materials and Methods: A total of 19 patients received two interforaminal Straumann implants (Regular Neck, 4.1 mm diameter, 8 mm length) that were subsequently loaded with Locator attachments, transforming their preexisting inferior conventional denture into an IOD. The primary outcome measures were implant survival rate and radiographically assessed peri-implant bone loss. Secondary outcome measures included peri-implant probing depth and Plaque Index scores, as well as implant mobility. Nutritional state (body mass index and blood markers) and cognitive state (Mini- Mental State Examination) were also analyzed.
Results: The patient cohort comprised eight men and 11 women with a mean age of 85.7 ± 6.6 years. The implant survival rate up to 5 years was 94.7%, with one early and one late implant failure. The mean loss of peri-implant bone height was 0.17 mm per year (95% confidence interval: 0.09 to 0.24; P < .001). Peri-implant probing depth and Plaque Index scores were low and stable during the first 2 years, and thereafter increased continuously. Correlation analysis suggests that a reduced cognitive function and nutritional state are not a particular risk factor for accelerated peri-implant bone loss.
Conclusion: The high implant survival and acceptable peri-implant health suggest that neither age nor dependency for the ADLs is a contraindication for the placement of implants. Nevertheless, close monitoring of the patients concerning a potential further functional decline precluding denture management and performing oral hygiene measures is advised.
Schlagwörter: dental care for aged, dental implants, geriatric dentistry, peri-implant bone loss, peri-implantitis
Parodontologie, 1/2017
Seiten: 85-86, Sprache: DeutschWörner, Felix / Eger, Thomas