Quintessenz Zahnmedizin, 5/2024
Seiten: 371-380, Sprache: DeutschWenzler, Johannes-Simon / Gernhardt, Christian Ralf / Conrads, Georg / Pütz, Natalie / Braun, Andreas / Böcher, SarahZahlreiche Ursachen sind für eine Infektion des Pulpakomplexes verantwortlich. Beispielsweise können Karies, Traumata oder auch Parodontitis mit einer mikrobiellen Besiedlung des Wurzelkanalsystems einhergehen. Letztendlich führt in den meisten Fällen das Eindringen dieser Bakterien zu einer Entzündung der Pulpa respektive des periapikalen Komplexes. Die alleinige chemomechanische Reinigung der Wurzelkanäle führt in der Regel nicht zu einer ausreichenden Eliminierung des endodontischen Mikrobioms. Deshalb kommen neben konventionellen Spüllösungen während der Wurzelkanalaufbereitung häufig zusätzliche Desinfektionsmethoden zum Einsatz – z. B. schall- bzw. ultraschall- oder plasmabasierende Systeme oder Lasersysteme. Die Kombination aus chemomechanischer Wurzelkanalbehandlung und adjuvanter, z. B. mithilfe der Lasertechnik umgesetzter Therapiemethoden können eine effektive Keimreduktion und als weiteren Effekt entzündungsfreie Strukturen schaffen bzw. die Ausheilung, was wiederum nicht nur für den endodontischen, sondern auch allgemeinmedizinischen therapeutischen Erfolg maßgeblich sein kann.
Manuskripteingang: 02.03.2024, Manuskriptannahme: 06.03.2024
Schlagwörter: Endodontie, Desinfektion, Laser, Photosensibilisator, Aktivierung von Spüllösungen
Quintessenz Zahnmedizin, 5/2024
Seiten: 383-400, Sprache: DeutschBöcher, Sarah / Conrads, Georg / Färber, Christoph Maria / Braun, Andreas / Wenzler, Johannes-SimonDas oberste Ziel der Parodontitistherapie ist es, durch die Entfernung supra- und subgingival gelegener bakterieller Beläge eine zielgerichtete Infektionskontrolle und so eine Reparatur und im besten Fall eine Regeneration des durch die chronische Entzündung verloren gegangenen Gewebes zu erzielen. Den Goldstandard der Parodontitistherapie stellt hier die konventionelle mechanische Reinigung der Wurzeloberflächen dar. Die Einschränkungen und Limitationen, denen sie z. B. aufgrund der morphologischen Gegebenheiten der subgingivalen Zahnoberflächen unterliegt, sind weithin bekannt und akzeptiert. Aufgrund dieser Einschränkung konventioneller mechanischer Therapiemethoden werden heute zahlreiche alternative oder adjuvante Therapiemethoden vorgeschlagen – hierzu gehört auch der Einsatz von Lasersystemen im Rahmen der Parodontitistherapie. Lasersysteme finden bereits seit einem Vierteljahrhundert klinische Anwendung in der Zahnmedizin, doch die sie umgebende Kontroverse besteht fort. Lasersysteme können – bei richtiger Indikationsstellung, korrekter Anwendung und in Kombination mit etablierten Therapiemethoden – ein wertvolles Fundament für den therapeutischen Erfolg legen. Aber sie sind kein Allheilmittel. Vor allem den von vielen gewünschten Laser für alle Bereiche – im Sinne eines „Allzwecklasers“ – gibt es nicht! Um für klinische Anwendungen empfohlen zu werden, muss der Einsatz von Lasern vorhersagbare Ergebnisse auch in der klinischen Anwendung liefern, etablierte Therapiemethoden sinnvoll ergänzen und Ergebnisse erzielen, die über die mit konventionellen Behandlungsmethoden möglichen hinausgehen. Die aktuelle Studienlage ist jedoch im besten Falle als kontrovers zu bezeichnen, weshalb weitere, qualitativ hochwertige, randomisierte klinische Studien mit standardisierten Laserparametern und langfristigen Nachbeobachtungszeiträumen erforderlich sind. Daher heißt es für die Laserzahnheilkunde vor allem: In Forschung investieren!
Manuskripteingang: 13.03.2024, Manuskriptannahme: 11.04.2024
Schlagwörter: Parodontologie, Laser, Photosensibilisator (PS), Parodontitistherapie
Quintessenz Zahnmedizin, 4/2021
ParodontologieSeiten: 376-390, Sprache: DeutschBöcher, Sarah / Conrads, Georg / Braun, Andreas / Wenzler, Johannes-SimonEin wesentliches Ziel der Parodontitistherapie besteht in der Verringerung oder Elimination des Entzündungsgeschehens parodontaler Strukturen und der Prävention des Fortschreitens der Erkrankung. Dabei soll eine Reparatur bzw. optimalerweise eine Regeneration des verloren gegangenen Gewebes erzielt und langzeitstabile Verhältnisse geschaffen werden. Die Elimination pathogener Bakterien durch mechanische Verfahren im Sinne eines „Scaling and root planing“ allein ist dabei jedoch durch die morphologischen Gegebenheiten der Wurzeloberflächen häufig limitiert. Das Ziel photochemischer Therapieansätze – als adjuvante Therapieform – liegt in einer zusätzlichen und weiterreichenden Reduktion (parodontal)pathogener Keime. In Kombination mit mechanischen bzw. maschinellen Therapieverfahren soll so lokal die Basis für einen langfristigen Attachmentgewinn bzw. -erhalt und entzündungsfreie parodontale Strukturen geschaffen werden, sodass auch systemisch die Absiedlung parodontaler Keime und dadurch bedingte Entzündungsreaktionen verhindert und Erkrankungen wie beispielsweise kardio- oder zerebrovaskuläre Infektionen vermieden werden können.
Schlagwörter: Photodynamische Therapie, photothermische Therapie, photochemische Effekte, photothermische Effekte, Photosensibilisator, Halbleiterlaser, unterstützende Parodontitistherapie, antimikrobielle Wirkung
Quintessenz Zahnmedizin, 8/2018
ZahnerhaltungSeiten: 866-877, Sprache: DeutschWenzler, Johannes-Simon / Ziebolz, Dirk / Böcher, Sarah / Krause, Felix / Braun, AndreasDie Unzulänglichkeit der häuslichen Mundhygiene bei einem großen Teil der Bevölkerung zeigt, wie wichtig zusätzliche professionelle Vorsorgeverfahren sind. Ergänzende Maßnahmen vor allem in Bezug auf die supra- bzw. subgingivale Entfernung von Biofilm, z. B. durch eine professionelle Zahnreinigung oder im Bereich der Parodontitistherapie und deren Nachsorge, bilden die Grundlage der Mundgesundheit. Eine systematische zahnärztliche Vorsorge unter Zuhilfenahme diverser Reinigungsmethoden trägt dazu bei, das Risiko von Erkrankungen der Mundflora zu vermindern und langzeitstabile Verhältnisse zu schaffen. Als Therapiemittel stehen dafür neben Scalern, Küretten, diversen Polieraufsätzen und Pasten auch oszillierende Schall- bzw. Ultraschallscaler, Pulver-Wasser-Strahlgeräte und Laser zur Verfügung. Der Nutzen von Handinstrumenten ist bei starken Belägen bzw. Zahnstein, Verschmutzungen und extrinsischen Verfärbungen häufig sehr limitiert, weshalb sich der Einsatz einer Vielzahl zusätzlicher mechanischer Hilfsmittel wie z. B. Pulver-Wasser-Strahlgeräte anbietet.
Schlagwörter: Pulverstrahlsysteme, Natriumbicarbonat, Trehalose, Glycin, Erythritol, systematische Parodontitistherapie
Quintessenz Zahnmedizin, 2/2017
Digitaler SonderdruckZahnheilkunde allgemeinSeiten: 213-220, Sprache: DeutschBraun, Andreas / Wenzler, Johannes-Simon / Berthold, Michael / Frankenberger, RolandLasersysteme werden in einer Vielzahl von zahnmedizinischen Therapieverfahren vor allem in den Bereichen Chirurgie, Zahnerhaltung, Endodontie und Parodontologie eingesetzt, um sowohl den Komfort des Patienten als auch das Behandlungsergebnis zu verbessern. Die Wirksamkeit des Lasers hängt dabei entscheidend davon ab, wie die elektromagnetische Strahlung vom Zielgewebe absorbiert wird. Die Entwicklung eines neuartigen Diodenlasers im blauen Wellenlängenbereich (445 nm) verspricht eine gute Energiekopplung an pigmentierte Zellen und Gewebe. Kombiniert mit einer geringen Absorption in Wasser, resultiert eine im Vergleich zu konventionellen Halbleiterlasern im Wellenlängenbereich von 810 bis 980 nm verbesserte Schneidleistung bei chirurgischen Eingriffen. Darüber hinaus eignet sich blaues Laserlicht dafür, herkömmliche Maßnahmen zur Keimreduktion in parodontalen Läsionen oder Wurzelkanälen zu verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Übersicht sollen klinische Anwendungen mit der neuartigen 445-nm-Lasertechnologie sowie aktuelle Studienergebnisse dazu aufgezeigt und diskutiert werden. Anhand klinischer Fallverläufe werden die Einsatzmöglichkeiten des Blaulichtlasers dargestellt.
Schlagwörter: Diodenlaser, Halbleiterlaser, Blaulichtlaser, Parodontitistherapie, Inzision, Exzision, Keimreduktion
Team-Journal, 11/2017
Seiten: 563-570, Sprache: DeutschBraun, Andreas / Wenzler, Johannes-Simon / Berthold, Michael / Frankenberger, RolandLasersysteme werden in einer Vielzahl von zahnmedizinischen Therapieverfahren vor allem in den Bereichen Chirurgie, Zahnerhaltung, Endodontie und Parodontologie eingesetzt, um sowohl den Komfort des Patienten als auch das Behandlungsergebnis zu verbessern. Die Wirksamkeit des Lasers hängt dabei entscheidend davon ab, wie die elektromagnetische Strahlung vom Zielgewebe absorbiert wird. Die Entwicklung eines neuartigen Diodenlasers im blauen Wellenlängenbereich (445 nm) verspricht eine gute Energiekopplung an pigmentierte Zellen und Gewebe. Kombiniert mit einer geringen Absorption in Wasser, resultiert eine im Vergleich zu konventionellen Halbleiterlasern im Wellenlängenbereich von 810 bis 980 nm verbesserte Schneidleistung bei chirurgischen Eingriffen. Darüber hinaus eignet sich blaues Laserlicht dafür, herkömmliche Maßnahmen zur Keimreduktion in parodontalen Läsionen oder Wurzelkanälen zu verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Übersicht sollen klinische Anwendungen mit der neuartigen 445 nm-Lasertechnologie sowie aktuelle Studienergebnisse dazu aufgezeigt und diskutiert werden. Anhand klinischer Fallverläufe werden die Einsatzmöglichkeiten des Blaulichtlasers dargestellt.