In Fortsetzung der berichteten Behandlungsserie bei Patienten mit ausgeprägter Oberkieferatrophie der Klassen V und VI, die mit jeweils vier ultrakurzen Morse-Taper-Implantaten (4,0 x 5,0 mm) versorgt wurden, wird jetzt eine Serie von Patienten mit noch stärker ausgeprägter Oberkieferatrophie vorgestellt. Die Innovation dieser Behandlungsserie beruht auf dem Prinzip der Dreifußstabilität („triangle stability“), wonach die Implantatanzahl von vier auf nur drei 4,0 x 5,0 mm bzw. 4,5 bis 6,0 x 5,0 mm kalziumphosphatbeschichtete Implantate (Integra-CP Implantat, Fa. Bicon, Boston, USA) reduziert werden kann. Die Reduktion der Implantatanzahl wurde durch die Insertion des mittleren Implantats durch das Foramen incisivum in den Canalis nasopalatinus ermöglicht. Auch diese Patienten wurden mit CAD/CAM-gefertigten metallfreien Prothesen aus glasfaserverstärktem Kunststoff-Hybridmaterial (TRINIA, Fa. Bicon) versorgt. Die Insertion der Implantate verursachte keine sensorischen Alterationen. Es zeigte sich, dass auch drei Implantate stabil genug sind, um eine 12-gliedrige festsitzende Prothese zu fixieren. Basierend auf den berichteten guten Ergebnisse mit nur einem Implantat im zahnlosen Unterkiefer wurde eine dritte Patientenserie begonnen. In dieser wurde bei Patienten mit extrem ausgeprägten Oberkieferatrophien nur ein kurzes Bicon-Implantat inseriert und in weiterer Folge als prothetische Versorgung eine implantatgetragene „Coverdenture“-Prothese gewählt, welche über ein Brevis-Abutment (Fa. Bicon) fixiert ist.
Manuskripteingang: 27.08.2020, Annahme: 02.11.2020
Schlagwörter: Reduktion der Implantatzahl, ultrakurze Implantate, durchmesserreduzierte Implantate, Morse- Taper-Konus-Implantate, extreme Oberkieferatrophie, Alveolarkammspaltung, Vermeidung eines Sinuslifts, Vermeidung einer Augmentation, metallfreie glasfaserverstärkte Kunststoff-Hybrid- Prothese, CAD/CAM-Prothesenfertigung, auf einem Implantat fixierte Coverdenture, Dreifußstabilität