Seiten: 187-194, Sprache: DeutschKorsch, Michael / Robra, Bernt-Peter / Walther, WinfriedRetrospektive Analyse von Weichgewebereaktionen nach ZementierungDas Ziel der vorliegenden Studie war herauszufinden, welchen Einfluss Zementüberschüsse auf das periimplantäre Gewebe haben. In einer retrospektiven Beobachtungsstudie wurden die klinischen Befunde an Implantaten mit zementierten Suprakonstruktionen (93 Patienten mit 171 Implantaten) analysiert. Für die Zementierung wurde ein Methacrylatzement verwendet. Die Patienten wurden abhängig von ihrer Verweilzeit (Zeit zwischen prothetischer Versorgung und Nachuntersuchung) in 2 Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 (G1) mit einer Verweilzeit unter 2 Jahren und Gruppe 2 (G2) mit einer Verweilzeit von mehr als 2 Jahren. Per Definition war die durchschnittliche Verweilzeit bei G1 (0,71 Jahre) kürzer als bei G2 (4,07 Jahre). Zementüberschüsse wurden an Implantaten bei G1 zu 59,5 % und bei G2 zu 62,2 % aufgefunden. Die klinischen Befunde waren bei G1 signifikant weniger auffällig als bei G2 (G1 ohne Zementüberschüsse: Suppuration 0 %, Attachmentverlust 0,48 mm; G1 mit Zementüberschuss: Suppuration 21 %, Attachmentverlust 0,76 mm; G2 ohne Zementüberschuss: Suppuration 33 %, Attachmentverlust 0,7 mm; G2 mit Zementüberschuss: Suppuration 85 %, Attachmentverlust 1,8 mm).
Schlagwörter: Zementfixierter Implantatzahnersatz, Zementüberschuss, Implantat, Entzündung, Attachmentverlust