Seiten: 427-442, Sprache: DeutschSteinhart, YannNiclas / Kohal, RalfJoachimEine FalldarstellungDie vorliegende Falldarstellung berichtet über die Möglichkeit der Wiederherstellung der Ästhetik und der Kaufunktion mittels implantatgetragenem Zahnersatz bei bestehenden Diastemata einer 35jährigen Patientin nach traumatisch bedingtem Zahnverlust im OberkieferFrontzahnbereich. Bei einer Patientin wurde zunächst eine Resorptionsprophylaxe im Sinne einer RidgePreservation durchgeführt und acht Wochen später das Implantat inseriert. Simultan erfolgte eine Kammaugmentation mittels GBR und autogenen Knochenspänen. Da nach sechs Monaten Heilungsphase weiterhin ein Gewebedefizit festzustellen war, wurde dieses mit einem Weichgewebetransplantat und der Tunnelierungstechnik behandelt. Weitere vier Monate später wurde das Implantat mit einem modifizierten Rolllappen freigelegt und mit einem Langzeitprovisorium versorgt. Nach zwei Monaten konnte eine IPS e.max PressKrone auf einem Zirkoniumdioxidabutment definitiv eingesetzt werden. Implantationszeitpunkt und regenerative Maßnahmen müssen je nach Defektsituation und Patientenbedürfnissen differenziert ausgewählt werden. Im Vordergrund steht dabei weniger ein einfaches Vorgehen, als vielmehr das ästhetisch und funktionell ansprechende Ergebnis.
Schlagwörter: Ridge-Preservation, Frontzahnimplantat, Bindegewebetransplantat, Diastema, modifizierter Rolllappen, gesteuerte Knochenregeneration, Gewebedefizit, Mikrochirurgische Tunnelierungstechnik