Seiten: 23-32, Sprache: DeutschStockmann, Philipp / Wehrhan, Falk / Fenner, Matthias / Nkenke, EmekaBei Patienten, die mit oralen oder intravenös applizierten Bisphosphonaten behandelt werden, stellt sich die Frage, ob eine prothetische Rehabilitation durch Implantate oder augmentative Verfahren erfolgen darf. Nach der aktuellen S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG, Stand Mai 2007) stellt die Implantatversorgung lediglich bei Patienten, die unter einer bisphosphonatassoziierten Knochennekrose (BP-ONJ) leiden, eine Kontraindikation (Empfehlungsgrad A) dar. Allerdings gibt es für Patienten, die sich unter oraler Bisphosphonattherapie befinden und keine Symptome einer BP-ONJ aufweisen aufgrund der momentan begrenzen Datenlage keine klare Richtlinie. Mit diesem Beitrag soll versucht werden, anhand einer Literaturanalyse eine Übersicht über die aktuellen Erkenntnisse zu geben. Die dargestellten Empfehlungen haben keinen imperativen Charakter und sollen lediglich dem tätigen Implantologen eine Hilfestellung bei der Identifikation von Risikopatienten und bei der Entscheidung über eine implantologische Behandlung ihrer Patienten unter Bisphosphonattherapie geben.
Schlagwörter: Kiefernekrose, bisphosphonatassoziierte Knochennekrose, Bisphosphonattherapie, Leitlinie, Implantate, orale Bisphosphonate