Seiten: 171-182, Sprache: DeutschWolfart, Stefan / Kern, MatthiasEine optimale provisorische Versorgung von Implantatrekonstruktionen in der ästhetischen Zone hat den Erhalt der Weichgewebe und die Ausformung des später zu erzielenden Emergenzprofils zum Ziel. Unter Emergenzprofil versteht man den Übergangsbereich vom kreisrunden Durchmesser des Implantats zum individuellen Querschnitt der Krone im Bereich des Austritts aus dem Weichgewebe. Ein optimales Emergenzprofil ermöglicht dann eine ideale physiologische Kronenform im Bereich der Durchtrittsstelle am Margo gingivalis. Ziel dieses Beitrags ist es, anhand von Patientenfällen mit unterschiedlichen Ausgangssituationen prothetische Behandlungskonzepte darzulegen, um bei implantatprothetischen Versorgungen in der ästhetischen Zone mit standardisiertem Vorgehen ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen. Dabei soll das chirurgisch rekonstruierte bzw. erhaltene Weichgewebe von prothetischer Seite aus möglichst perfekt unterstützt und geformt und abschließend in die definitive Restauration integriert werden. Hierzu können drei Behandlungsszenarien unterschieden werden: (1) Ausformung bzw. Erhalt der Strukturen erfolgen bereits zum Zeitpunkt der Extraktion. Falls dies nicht möglich ist, erfolgt die Ausformung der Weichgewebe (2) während bzw. (3) nach der Freilegungsoperation. Im Idealfall werden während der gesamten Behandlungsphase die Anfertigung von zwei verschiedenen Provisorien und einer intraoperativen Registrierung der Implantatposition bei Implantatinsertion notwendig. Abschließend erfolgt die Übertragung des klinisch ausgeformten Emergenzprofils auf das Meistermodell und so auf die definitive Restauration. Das dargestellte Vorgehen verbessert die optimale Ausformung der periimplantären Weichgewebe von Einzelzahnimplantaten.
Schlagwörter: Emergenzprofil, Implantologie, Weichgewebeausformung, Provisorium, intraoperative Registrierung