Seiten: 241-253, Sprache: DeutschHallman, Mats / Sennerby, Lars / Lundgren, StefanDas Ziel der Untersuchung bestand in einer klinischen und histologischen Untersuchung der Einheilung von Titanimplantaten, die in Kombination mit unterschiedlichen für die Sinusaugmentation im Oberkiefer gebräuchlichen Materialien inseriert wurden. Insgesamt wurden bei 21 Patienten 36 Sinusböden augmentiert. Verwendung fanden 1. partikuliertes autogenes Knochengewebe, das vom aufsteigenden Unterkieferast gewonnen wurde, 2. bovines Hydroxylapatit, das mit einer Membran abgedeckt wurde, und 3. eine 80:20-Mischung von bovinem Hydroxylapatit und autogenem Knochengewebe. Die Einheilungsphase der Transplantate betrug sechs bis neun Monate, bevor Mikroimplantate zu histologischen Zwecken und Standardimplantate zur prothetischen Rehabilitation inseriert wurden. Nach weiteren sechs Monaten der Einheilung wurden die Mikroimplantate zum Zeitpunkt der Implantatfreilegung zwecks histologischer und morphometrischer Analysen entfernt. Das Behandlungsergebnis der Standardimplantate wurde nach einjähriger Belastung klinisch evaluiert. Der durchschnittliche Knochen-Implantat-Kontakt betrug 34,6 ± 9,5 % für autogenen Knochen, 54,3 ± 33,1 % für das Gemisch von 20 % autogenem Knochen und 80 % bovinem Hydroxylapatit und 31,6 ± 19,1 % für das bovine Hydroxylapatit. Die korrespondierenden Werte der Knochenflächen betrugen 37,7 ± 31,3 %, 39,9 ± 8 % und 41,7 ± 26,6 %. Die Hydroxylapatitfläche wies Werte von 12,3 ± 8,5 % für das Gemisch aus 20 % autogenem Knochen und 80 % Hydroxylapatit sowie 11,8 ± 3,6 % für 100 % bovines Hydroxylapatit auf. Zwischen den Gruppen konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede für die untersuchten Parameter festgestellt werden. Nach einem Jahr unter funktioneller Belastung gingen von den in autogenen Knochen inserierten 33 Implantaten sechs verloren; in der Gruppe der 35 Implantate, die in das Gemisch inseriert worden waren, gingen zwei Implantate verloren, und in der Gruppe des bovinen Hydroxylapatits gingen zwei von 43 Implantaten verloren. Es bestanden keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Die histomorphometrischen Analysen ergaben ebenfalls keine Unterschiede zwischen den drei Gruppen. Daraus kann gefolgert werden, dass autogene Knochentransplantate zu 80 % oder 100 % durch bovines Hydroxylapatit zur Sinusbodenaugmentation ersetzt werden können. Der Effekt der Zugabe von autogenem Knochengewebe bleibt unklar, könnte aber eine Reduzierung der Einheilphase bewirken. Die Ergebnisse dieser klinischen und histologischen Untersuchung zeigen, dass vergleichbare Kurzzeitergebnisse erwartet werden können, wenn autogener Knochen, bovines Hydroxylapatit oder ein Gemisch zur Sinusbodenaugmentation und verzögerten Implantatinsertion eingesetzt wird.
Schlagwörter: Autogenes Knochentransplantat, bovines Hydroxylapatit, klinische Untersuchung, Implantate, Fibrinkleber, Sinusbodenaugmentation