Seiten: 121, Sprache: DeutschWagner, W. / Kunkel, M. / Wahlmann, U.Aus der klinischen Erfahrung, daß es schwieriger ist, im spongiösen Knochen eine gute Primärstabilität zu erreichen, und wegen erhöhter Verlustraten in bestimmten Implantatregionen wurde der grobspongiöse Knochen mit dünner Kompakta (Klasse-D4-Knochen) als für die Implantatprognose ungünstig eingestuft und nach Wegen zur Problemlösung gesucht. Hier haben sich in den letzten Jahren durch Implantatmodifikationen, Varianten der Lagerpräparation und adaptierte Belastungsregimes (verlängerte Einheilzeit; "progressive-loading") überwiegend empirisch Behandlungsstrategien zur Verbesserung der Primärstabilität etabliert, die klinisch plausibel erscheinen, deren tatsächliche prognostische Bedeutung aber bisher wissenschaftlich nicht belegt werden konnte. Konzepte zu einer objektiven und validen intraoperativen oder besser bereits präoperativen Bewertung des Lagerknochens am Ort der Implantation sind bisher nicht entwickelt worden und auch mittelfristig nicht absehbar, so daß die klinische Bedeutung dieser Variationen auch künftig nur regionenbezogen anhand der Zuordnung zu bestimmten Riskoindikationen bzw. -regionen mit prospektiven, eventuell auch randomisierten Langzeitstudien belegt werden kann.
Schlagwörter: Knochenqualität, enossale Implantate, Implantatdesign, Oberflächengestaltung, Knochentransplantat, Augmentation