Seiten: 99, Sprache: DeutschKohal, R.-J. / Klaus, G. / Gieloff, B. / Hürzeler, M. B. / Strub, J. R.Das Re-Implant-System wurde Anfang der neunziger Jahre entwickelt und in ersten klinischen und histologischen Untersuchungen evaluiert. Das für die Sofortimplantation entwickelte einzeitige Implantatsystem zeichnet sich durch seine chirurgische Einfachheit und die Möglichkeit der Herstellung eines ästhetischen Zahnersatzes aus.Nach der Zahnextraktion werden Krone und Wurzel getrennt. Die Wurzel wird gereinigt, mit einem Abtastlack überzogen und in der Re-Implant-Bearbeitungseinheit eingespannt. Ein Laser tastet daraufhin berührungslos die Wurzel ab und transferiert die Daten in eine Computereinheit, wo sie verändert werden können. Die Wurzel wird gegen einen zylindrischen Implantatrohling ausgetauscht und dieser gemäß den im Computer veränderten Werten befräst. Das Endresultat ist ein wurzelanaloges Titanimplantat, welches nach Reinigung und Sterilisation in die Extraktionsalveole gesetzt wird. Nach einer Einheilzeit von 3 bzw. 6 Monaten für Unter- und Oberkiefer wird über das mit einem Aufbau versehene Implantat ein Abdruck genommen und der Zahnersatz, in der Regel eine Einzelkrone, aus Metall- oder Vollkeramik hergestellt und eingegliedert. Ein Vorteil des Re-Implant-Verfahrens gegenüber herkömmlichen Implantatsystemen besteht in der Analogie des Implantates mit dem Zahn. Es resultiert ein "emergence profile", das dem Zahntechniker ermöglicht, eine optimale Kronenform herzustellen und damit eine optimale Ästhetik zu erzielen.Bisher wurden 234 Patienten mit 247 Implantaten versorgt. Im Oberkiefer sind von 186 gesetzten Sofortimplantaten 164 (88 %) in situ, im Unterkiefer 48 von 61 (78 %).
Schlagwörter: Enossales Implantat, wurzelanaloges Titanimplantat, Bio-Design-Implantat, Sofortimplantation, Re-Implant-System