ZahnerhaltungSeiten: 1253-1257, Sprache: DeutschSchiffner, UlrichKonsequenzen aus aktuellen Daten und Tendenzen der KariesepidemiologieDie aktuellen Daten zur Kariesprävalenz in Deutschland dokumentieren in allen Altersgruppen statistisch signifikante Verringerungen der Karieserfahrung. Aus diesen Daten lässt sich zum einen ein zukünftig verändertes Therapiespektrum ableiten. So wird insbesondere der bei Erwachsenen und Senioren festzustellende gesteigerte Erhalt eigener Zähne dazu führen, dass infolge zunehmender Prävalenz der Wurzeloberflächenkaries entsprechende Herausforderungen präventiver wie auch therapeutischer Art zu bewältigen sein werden. Auch die zunehmende Versorgung mit festsitzendem Zahnersatz erfordert die intensivierte Umsetzung professioneller präventiver Maßnahmen. Zum anderen dürfen die durchschnittlich stark rückläufigen Karieswerte nicht darüber hinwegtäuschen, dass in jeder Altersgruppe Risikogruppen vorhanden sind, die von den bisherigen Betreuungskonzepten nur unzureichend erfasst werden. In besonders hohem Maße ist die hiermit verbundene Polarisation bei Kindern und Jugendlichen feststellbar. Die Daten für das Milchgebiss, die einen vergleichsweise verhaltenen Rückgang der Kariesprävalenz aufweisen, zeigen darüber hinaus, dass Konzepte der frühzeitigen zahnmedizinischen Betreuung von Kleinkindern etabliert werden müssen. Letztlich wird, auch wenn sich der Schwerpunkt der kurativen Betreuung verändern sollte, der aktuell erreichte Stand nur durch eine unverändert konsequente Durchführung von Präventionsmaßnahmen gesichert werden können.
Schlagwörter: Kariesprävalenz, Polarisation, Wurzelkaries, Kariesprävention