ZahnerhaltungSeiten: 237-246, Sprache: DeutschKneist, Susanne/Borutta, Annerose/Merte, AnjaIn einer Mundgesundheitsstudie sollte den Fragen nachgegangen werden, ob Mütter Mutans-Streptokokken auf ihre Kinder übertragen, welche Beziehung zwischen der Höhe der Speichelkeimzahlen von Müttern und Kindern besteht und ob im Median 30 ± 1,8 Monate alte Kinder bereits infiziert sind. Aus der Grundgesamtheit (425 Kinder) nahmen 155 Familien (randomisiert) an der Studie teil; Mutans-Streptokokken bei Mutter und Kind wurden mit Dentocult® SM bestimmt. 131 von 155 Mutter-Kind-Paaren wiesen Mutans-Streptokokken auf. Von 34 Paaren (26 % Stichprobe) wurden mehrheitlich vier Stämme zur Überprüfung ihrer Identität gewonnen. Zur Typisierung wurde das Bacteriocin-Fingerprinting gewählt; S. sanguis, S. mitis, S. oralis, S. gordonii und S. salivarius wurden als Indikatorstämme eingesetzt. Die bacteriocinogenen Stämme verteilten sich auf 41 % der Mutter-Kind-Paare; bei der Hälfte lagen identische Stämme vor. 82 % der Mütter und 39 % der Kinder waren infiziert; der Median der Infektion war im 30. Lebensmonat nicht erreicht. Die Mehrheit der Mütter war hoch infiziert. Ein positiver Zusammenhang zu ebenso hoch infizierten Kindern bestand jedoch zum Zeitpunkt der Untersuchung noch nicht. 17 % der Kinder mit hohen Keimzahlen hatten aber schon eine frühkindliche Karies entwickelt. Mütter bedürfen daher der intensiven Aufklärung über die Möglichkeiten der Verzögerung der Transmission von Mutans-Streptokokken zur Erhaltung der Zahngesundheit ihrer Kinder.
Schlagwörter: Mutans-Streptokokken, Transmission, frühkindliche Karies, primäre Kariesprävention