MaterialkundeSeiten: 1147, Sprache: DeutschWirz, J. / Hermann, J. S. / Rateitschak-Plüss, E. M.Der praktizierende Zahnarzt begegnet in seiner Praxis häufig Patienten mit Prothesenunverträglichkeiten (Prothesenstomatopathien). Nicht selten werden die Ursachen dieser Erkrankungen einer allergischen Reaktion zugeschrieben und betroffene Patienten voreilig zum Dermatologen überwiesen. Aus der modernen Werkstoffwissenschaft ist bekannt, daß bei einem Großteil der Prothesenunverträglichkeiten als Ätiologie Werkstoffe in Frage kommen, die durch toxische Komponenten lokale Schleimhautreaktionen (Schleimhauteffloreszenzen) auslösen können. Hierfür sind vor allem toxische Metallionen verantwortlich, die aus inkompatiblen Legierungen, Loten und Haftoxiden freiwerden. Nicht selten sind aber auch mechanische Reize, Mikroorganismen oder eine Allgemeinerkrankung mit geschwächtem Abwehrsystem (Immunsuppression) Verursacher einer Prothesenunverträglichkeit. Anhand eines eindrücklichen Fallbeispiels wird die komplexe Problematik aufgezeigt.
Schlagwörter: Prothesenunverträglichkeit, Prothesenstomatopathie, lokal toxische Reaktion, Allergie, Titanprothese, Titanbrücke