MaterialkundeSeiten: 715, Sprache: DeutschFuchs, A. / Wirz, J. / Schmidli, F.Die goldene Farbe in der Mundhöhle ist seit jeher für viele Patienten ein Zeichen einer hochwertigen zahnmedizinischen Versorgung. Insbesondere silberfarbene Teilprothesen, deren Klammerarme in den sichtbaren ästhetischen Bereich gelegt werden müssen, empfinden manche Patienten als störend. Daher wurde oft versucht, den Teilprothesengerüsten eine goldene Farbe zu verleihen. Die früher verwendete galvanische Hartvergoldung erwies sich als unzureichend. In den letzten Jahren begann man sich für Hartstoffschichten aus Titannitrid (TiN) zu interessieren. Dieses Verfahren stammt aus der Uhren- und Schmuckindustrie, wo es zur goldfarbenen Beschichtung metallischer Oberflächen eingesetzt wird. Zudem wird die Hartstofftechnologie im Rahmen des Verschleißschutzes verwendet. In In-vitro-Versuchen wurden drei moderne TiN-Schichten auf ihre Dichtigkeit vor und nach funktioneller Belastung überprüft. Außerdem wurde untersucht, ob die TiN-Beschichtungen bei Titan und zwei prothetischen Legierungen (Co- und Ni-Basislegierungen) vor Korrosion schützen. Die Resultate führen zu dem Schluß, daß die TiN-Technologie zwar wesentliche Fortschritte erzielt hat, aber von ihrer Anwendung in der zahnärztlichen Prothetik für ästhetische Verbesserungen und als allergieverhinderndes Mittel immer noch dringend abgeraten werden muß.
Schlagwörter: Titannitrid, Mundbeständigkeit, Metallbeschichtung