Der Wunsch nach einer Versorgung mit Implantaten besteht auch bei Patienten unter Bisphosphonat- oder Antiresorptivatherapie. Jedoch kann als Nebenwirkung der Implantation oder einer späteren Periimplantitis eine antiresorptivaassoziierte Osteonekrose des Kiefers (AR-ONJ) auftreten. Eine erfolgreiche Implantaversorgung ist dennoch möglich, wenn eine adäquate Risikoanalyse und Aufklärung durchgeführt werden. Zudem können Implantate zur Vermeidung von Prothesendruckstellen beitragen und dadurch das individuelle Osteonekroserisiko sogar senken. Vor einer Implantation muss das multifaktoriell bedingte Risikoprofil vom Behandler genauestens analysiert werden. Ein Verständnis der Wirkweisen der unterschiedlichen Präparate ist hierbei zwingend notwendig. Die richtige Klassifizierung in Patienten mit niedrigem, mittlerem oder hohem Risikoprofil ist essenziell und bestimmt die Therapiemöglichkeiten und -entscheidungen. Um die Entwicklung einer antiresorptivaassoziierten Osteonekrose zu vermeiden, muss die Implantation unter strengen Kautelen erfolgen.
Schlagwörter: Bisphosphonate, Antiresorptiva, Osteoporose, individuelles Risikoprofil, AR-ONJ, Implantatindikation, prothetische Rehabilitation, zahnloser Kiefer