Der Paradigmenwechel in der Zahnmedizin von der restaurativen zur präventiven Gesundheitsversorgung bedeutet für die wachsende Gruppe älterer Menschen eine zunehmende Anzahl erhaltener Zähne, die ein Risiko für orale Erkrankungen darstellen. Für Parodontitis erwarten wir, dass zwar insgesamt weniger Personen parodontal behandlungsbedürftig werden, dafür steigt die Anzahl der Parodontitis-Zähne bis 2030 pro Behandlungsfall teilweise erheblich. Für die Senior/-innen wird ein weiterer Rückgang der durchschnittlichen Anzahl der Zähne mit Karieserfahrung auf 14,9 Zähne erwartet, was einen Anstieg auf 171,6 Mio. Zähne in dieser Altersgruppe bedeutet, da diese Gruppe in absoluten Zahlen wächst. Es wird angenommen, dass die Prävalenz der Zahnlosigkeit im Jahr 2030 auf 4,2 % zurückgehen wird. Es muss festgestellt werden, dass die Mundgesundheit von Menschen mit Pflegebedarf im Vergleich zur altersgleichen Gruppe der älteren Senior/-innen in fast allen Bereichen in Deutschland kompromittiert ist.
Manuskripteingang: 11.08.2023, Manuskriptannahme: 14.08.2023
Schlagwörter: Epidemiologie, Karies, Parodontitis, Senior/-innen, Versorgung, Zahnverlust